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Geschäftsreisen: Flug verliert, Auto gewinnt

Die Geschäftsreiseanalyse der abta stellt fest, dass nicht nur Zahl der mehrtägigen Geschäftsreisen 2015 zurückgegangen ist, sondern auch die der gebuchten Flugtickets.

Anders als früher angenommen haben sich Geschäftsreisen von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung entkoppelt. Das österreichische Brutto-Inlandsprodukt als Kennzahl der Wertschöpfung ist im Zeitraum von 2001 bis 2015 um 54% gewachsen, die Zahl der mehrtägigen Geschäftsreisen ist dagegen um 3,8% gesunken.

Diese Entwicklung hat sich im Berichtsjahr fortgesetzt: Trotz robuster Konjunktur sind die Geschäftsreisen im Jahr 2015 um 7,8% zurückgegangen. Dabei fällt vor allem die negative Entwicklung im Flugverkehr auf: minus 15,5% auf nunmehr 2,3 Millionen Flüge.

Geschäftsreisen mit dem Auto sind dagegen nur um 1% gesunken: Das Auto hat also Marktanteile gewonnen. Insgesamt wurden 4,2 Millionen Fahrten mit dem Auto unternommen. Mit der Bahn fuhren 1,4 Millionen Geschäftsreisende.

Die größten Kostenblöcke

Für Transportleistungen haben die österreichischen Unternehmen 1,4 Mrd. EUR bezahlt. Dass die Ausgaben für Flugtickets der größte Kostenblock bei den Transportmitteln sind, ist wenig überraschend. Die Durchschnittskosten für ein Flugticket inklusive Steuern und Abgaben betrugen im Jahr 2015 bei mehrtägigen Reisen rund 530 EUR. Insgesamt wurden für Flugtickets 930 Mio. EUR ausgegeben.

Die Kosten für Autofahrten betrugen 360 Mio. EUR. Für Hotelübernachtungen wurde rund 1 Mrd. EUR ausgegeben.

Auf die klassischen Hotels entfallen von den Übernachtungen der Geschäftsreisenden rund 65%, in absoluten Zahlen rund 8,7 Millionen von insgesamt 13 Millionen.

Die in der Öffentlichkeit stark beachteten Sharing-Modelle (AirBnB u.a.) konnten noch nicht gesondert erfasst werden. Allerdings gibt es einen Hinweis: 2014 betrug die Zahl der Reisen, bei denen bezahlte Privatunterkünfte genutzt wurden, 122.000. Im Berichtsjahr 2015, das ja allgemein von einem Rückgang der Reisetätigkeit geprägt war, ist die Zahl der Reisen in bezahlten Privatunterkünften um beachtliche 52% auf 186.000 gestiegen. Es ist relativ wahrscheinlich, dass dieser Zuwachs bei den Sharing-Angeboten erzielt wurde.

Die durchschnittliche Nächtigungsdauer bei mehrtägigen Reisen betrug 3,5 Nächte im Jahr 2015. Von 13,4 Millionen Übernachtungen insgesamt entfielen 8,7 Millionen auf Hotels im Ausland. Der hohe Anteil von ausländischen Übernachtungen in Höhe von 65% spiegelt die starke Exportorientierung der österreichischen Wirtschaft und ihre starke Verankerung im europäischen Raum wider.





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