abta BTL: „Reisen ist menschlich“
„Mensch, Reisen, Digitalisierung“ - zu einer Business Travel Lounge unter dem vielschichtigen Motto „Reisen ist menschlich“ hatte die abta in Anschluss an ihre Generalversammlung jüngst ins Parkhotel Schönbrunn geladen.
Dank zweier hochkarätiger Gäste, Verkehrsbüro-Vorstandssprecher Martin Winkler und Reiserechtsexperte Armin Bammer, entwickelte sich, moderiert von Peter Tolinger, eine lebhafte Diskussion mit den zahlreich erschienenen abta-Mitgliedern über den Faktor Mensch in der heutigen, digitalen (Geschäftsreise-)Welt sowie über das „Reiserecht im Spannungsfeld von Privatautonomie und Diskriminierungsverboten“.
Mehrwert für den Kunden
Martin Winkler, seit Oktober 2017 Sprecher des Vorstands der Verkehrsbüro Group, sprach sich dafür aus, alle digitalen Themen unter dem Gesichtswinkel des „Mehrwerts für den Kunden“ zu sehen. „Wie können wir mit all diesen Neuerungen - ob Artificial Intelligence (AI), Prozessautomatisierung, Block Chain, Roboter oder digitale Kommunikation - im Sinne eines maximalen Kundenservices noch mehr für unsere Kunden tun“, so die Fragestellung des seit 17 Jahren im Unternehmen tätigen Managers. Die Prozessautomatisierung bringe beispielsweise eine schnellere Abwicklung im Back Office Bereich, während die viel diskutierte „Block Chain“-Technik zur Datensicherheit eingesetzt werden könne.
„Ein absolut sicherer Austausch von Daten, im Kontakt mit unseren Kunden, wird immer wichtiger. Damit müssen wir uns auseinandersetzen“, so der Experte.
Den Einsatz von Robotern sieht Winkler hierzulande, im Unterschied zu Japan („Japanische Roboter-Hotels finde ich gruselig“), eher noch als „spielerisch, mit Zusatzeffekten“. Man dürfe sich vor Robotern nicht fürchten, deren Einsatz aber auch nicht überbewerten.
Die digitale Kommunikation, etwa in Form von Videokonferenzen, habe jahrelang als Killer von Geschäftsreisen gegolten. Tatsächlich sei daraus ein guter Zusatznutzen entstanden, aber nicht mehr. „Es wird weiterhin Geschäftsreisen in gegenwärtiger Form geben“, zeigte sich der Reisefachmann überzeugt.
„Think outside the box“
Die Reisebranche als „people´s business“ brauche keine Digitalisierung um jeden Preis, sondern eine Strategie mit Schwerpunkt auf dem Menschen. „Gerade der Tourismus ist ein Paradebeispiel dafür, dass der Faktor Mensch den Unterschied macht“, betonte Winkler. Es gehe darum, in Zusammenarbeit mit dem Kunden die Prozesse zu vereinfachen und die Entwicklung aus der Sicht des Kunden neu zu denken. „Wir müssen unsere Denkweise überdenken“, so Winkler abschließend: „Think outside the box“! EZ