VDR: Ausgaben deutscher Unternehmen 2019 auf Rekordniveau
Die deutschen Unternehmen und öffentlichen Institutionen haben sich ihre Geschäftsreisen im Jahr 2019 so viel kosten lassen wie noch nie. Der aktuellen VDR-Geschäftsreiseanalyse zufolge stiegen die Ausgaben im Vergleich zu 2018 um 3,5% und erreichten damit ein neues Allzeithoch von 55,3 Mrd. EUR.
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 195,4 Millionen Geschäftsreisen (+3,1%) und 13 Mio. Geschäftsreisende (+8,2%). Die Geschäftsreiseanalyse des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR) spiegelt das Reiseverhalten deutscher Unternehmen und Organisationen des öffentlichen Sektors im Jahr 2019 wider, die Auswirkungen der Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie sind dabei noch nicht abgebildet.
„Die Ergebnisse zeigen, dass Geschäftsreisen vor dem pandemiebedingten Lockdown ein wichtiger Motor der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland waren“, so VDR-Vizepräsidentin Inge Pirner bei der Präsentation der Studienergebnisse.
„Für Unternehmen, ihre reisenden Mitarbeiter und die gesamte Geschäftsreisebranche ist die Corona-Pandemie eine historische Zäsur, die es unter gemeinsamer Anstrengung aller Marktbeteiligten zu meistern gilt.“
Geschäftsreisen dienten seit jeher einem unternehmerischen Zweck und seien in vielen Fällen eine ökonomische Notwendigkeit, so Pirner weiter. Würden Dienstreisen dauerhaft ausgesetzt, ginge ein erheblicher Anteil der Wirtschaftsleistung verloren – in Deutschland und weltweit.
Wirtschaftsstandort Deutschland profitiert
Die Anzahl der Geschäftsreisen erreichte mit 195,4 Mio. im Jahr 2019 einen Rekordwert, ein Plus von 3,1% gegenüber 2018. Hierzu haben vor allem mehr Auslandsreisen beigetragen. Resultierend aus der Spitzenbeschäftigungslage in Deutschland ergab sich mit 13 Millionen auch ein neuer Höchststand an Geschäftsreisenden.
„Neben den Ausgaben für Transport und Beherbergung leisten Unternehmen und ihre Geschäftsreisenden einen immensen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung – etwa in Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleistungssektor und Kultur. Umso wichtiger ist es, dass Geschäftsreisen unter Einhaltung der Sicherheits- und Hygieneregeln wieder planbar, zuverlässig und verantwortungsbewusst durchgeführt werden können“, erklärte VDR-Präsidiumsmitglied Oliver Meinicke, zuständig für die Marktforschung. Auch die Politik müsse dazu ihren Beitrag leisten, etwa indem sie regulatorische Flickenteppiche beseitige.
Nachhaltigkeit wird Wettbewerbsfaktor
Größere Unternehmen hatten laut VDR schon zu Anfang des Jahrzehnts über eine nahezu hundertprozentige Abdeckung mit Travel Policies berichtet. Mittelständische und kleinere Firmen haben nun stark nachgeholt. Von den Unternehmen, die eine Reiserichtlinie besitzen, hat heute knapp die Mehrheit Steuerungselemente zugunsten der Nachhaltigkeit eingebaut bzw. plant dieses. Da der Anteil mittelständischer Firmen, die eine Reiserichtlinie einsetzen, seit 2013 stark gestiegen ist, bedeutet das auch einen entsprechend größeren Effekt für den Klimaschutz.
Dieser Trend ist noch stärker in Unternehmen, wo es einen eigenen Verantwortungsbereich für das Geschäftsreise- und Mobilitätsmanagement gibt. Geschäftsreiseverantwortliche sind nicht nur ökonomisch verantwortungsbewusste Einkäufer, sondern sehen sich zunehmend auch in der Pflicht, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Heute gehen 73 Prozent der befragten Travel- und Mobilitätsmanager aus größeren Firmen, 71 Prozent im öffentlichen Sektor und 45 Prozent im Mittelstand davon aus, dass sich Nachhaltigkeit zu einem Wettbewerbsfaktor bei der Wahl von Leistungsträgern entwickeln wird.
Mehr Details zur VDR-Geschäftsreiseanalyse und Download: www.vdr-service.de/