ABTA Business Travel Lounge: Vielfältige Themen am Flughafen Linz
Erstmals seit der pandemiebedingten Pause luden der Flughafen Linz und der Geschäftsreiseverband ABTA wieder zu einer Business Travel Lounge am Airport von Linz der oberösterreichischen Landeshauptstadt.
Bei prächtigem Wetter freuten sich ABTA-Präsident Roman Neumeister und Hausherr Norbert Draskovits, Direktor der Flughafen Linz GmbH, nach so langer Zeit wieder Travel Manager aus dem oberösterreichischen Raum zu einem spannenden Abend begrüßen zu können.
Neumeister regte die Teilnehmer zu mehr partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Firmenkunden und Suppliern sowie zur intensiveren Nutzung der ABTA-Veranstaltungen an und warb gleich für die bevorstehende Jahrestagung von 22. bis 23. September in Graz mit spannenden Themen wie Duty of Care oder Traveller-Wellbeing.
Großer Nachholbedarf im Linienverkehr
Norbert Draskovits sprach über die Erholung der Luftfahrt nach COVID-19 und legte die speziellen Herausforderungen und Chancen für den Linzer Airport dar. „Der Firmenkunden-Markt war vor der Pandemie für den Flughafen Linz ein wesentlicher Faktor. Dieser Markt ist in der Covid-Zeit total eingebrochen und jetzt muss man sich zurückkämpfen in die Normalzeit. Aber dieser Markt ist bei weitem noch nicht angesprungen“, berichtete der Flughafen-Direktor.
Beförderte man 2019 noch 500.000 Passagiere - davon entfielen jeweils die Hälfte auf Geschäftsreisen und auf Leisure - stünde man derzeit bei 210.000 Passagieren, die eher aus dem Charterbereich kommen. Ein großer Nachholbedarf bestünde im Linienverkehr - und da vor allem auf der Frankfurt-Strecke. In der Corona-Zeit habe Lufthansa den Flugverkehr von und nach Linz eingestellt. Der Airport konnte zwar mit der Lufthansa-Tochter Air Dolomiti rasch einen Ersatz finden, der in den Pandemiejahren durchgehend geflogen sei.
Noch zwei Jahre bis zur „Schwarzen Null“
Bedingt durch die vielen Stornierungen wegen der Personalprobleme am Hub Frankfurt und die damit abgewanderten Passagiere, sei es jetzt aber eine Herausforderung, das Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Auch Düsseldorf wolle man zurückgewinnen. Hier gab es vor der Pandemie drei Flüge pro Woche mit einer Dash, die fast nur von Geschäftsreisenden genutzt wurden. Inzwischen gäbe es aber keine neutralen Betreiber von kleinen Flugzeugen mit 80 bis 100 Plätzen.
Bereits nach dem ersten Lockdown wagte Draskovits eine Prognose: „Meiner Einschätzung nach wird es mindestens sieben Jahre dauern, bis sich der Geschäftsreiseverkehr wieder erholt hat, denn bei der viel kleineren Finanzkrise 2009 hat es im Vergleich auch drei Jahre gedauert“. Nun rechnet er damit, dass der Linienverkehr erst in zwei Jahren wieder stabil sein werde: „Daher werden wir wahrscheinlich auch noch zwei Jahre brauchen, um eine schwarze Null zu schreiben“.
Viele Neuerungen am Flughafen Linz
Starke Zuwächse in der Zeit der Pandemie verzeichnete hingegen der Frachtbereich, der in Linz mit fünf Terminals sogar größer ausfällt als beispielsweise in Hamburg oder Berlin. In diesem Zusammenhang erwähnte Draskovits, dass der Flughafen Linz trotz höchster Fixkosten keinen Fixkostenzuschuss von der Republik erhielt, wogegen man jetzt wegen Ungleichbehandlung geklagt habe.
Generell habe man die Pandemie genutzt, um notwendige Bauarbeiten zu tätigen und die Digitalisierung voranzutreiben. So habe man den Passagierterminal innen und außen komplett saniert, schnellere und kürzere Wege für die Passagiere geschaffen, Check-in-Automaten aufgestellt, eine elektronische „Fast Lane“ für priorisierte Kunden eingerichtet und die Gastronomie inklusive Schanigarten neu aufgestellt.
Automatisiertes Ausgabenmanagement durch KI
Thomas Möslinger - Senior Account Executive der Yokoy GmbH - stellte das vier Jahre alte, einst von fünf Personen als Startup gegründete Schweizer Unternehmen Yokoy vor, das sich auf die Automatisierung von Spesen- und Abrechnungsmanagement spezialisiert hat und auch intensiv in das Travel-Management eingestiegen ist.
Das mittlerweile 250 Mitarbeiter zählende Unternehmen mit sechs Niederlassungen in Europa verarbeitet weltweit Transaktionen in 68 Ländern und investiert jährlich 10 Millionen US-Dollar in das hauseigene Labor für künstliche Intelligenz. Das Ergebnis ist eine KI-basierte Plattform mit einem hohen Automatisierungsgrad für Kategorisierung, Mehrwertsteuererkennung und Einhaltung aller Compliance-Richtlinien inklusive Duplikatsprüfung.
„Yokoy Smart Lodge Card“ für Business Travel
„Wir sehen uns als Verbindungsstelle zwischen Finanz-, Travel-Management- und Personalsystem und automatisieren die Prozesse dazwischen“, erklärte Möslinger. Neben einer eigenen Visa Platinum Firmenkarte - einem Debitkarten-Modell, bei dem der Inhaber direkt nach der Zahlung eine Push-Nachricht erhält, um den gescannten Beleg hochzuladen - gibt es als neuestes Produkt die „Yokoy Smart Lodge Card“.
Diese virtuelle Debitcard wurde speziell für Zahlungen im Business Travel kreiert und automatisiert alle Belege und Reisedaten. „Mit Yokoy hat man immer den vollen Überblick über alle Kosten, die zu einer Reise entstanden sind. Die Yokoy Smart Lodge Cards ergänzen unser Kartenangebot. Es ist das intelligenteste und kosteneffizienteste Angebot auf dem Markt“, so Möslinger.
Neue „Virtual Card“ für den Online-Einkauf
Christoph Kraska - Account Manager bei AirPlus International - präsentierte mit der „Virtual Card“ ein neues Produkt, das sich als ideale Kreditkarte für den Online-Einkauf durchsetzen soll. Nach dem Einbruch der Business-Reisen habe man die Pandemie sehr gut genutzt, um zukunftsfit zu sein und sei ins Online-Geschäft gegangen.
„Die virtuelle Kreditkarte ist eine Mastercard-Plastikkarte in digitaler Form mit sämtlichen Merkmalen einer herkömmlichen Kreditkarte. Sie verfügt über eine einmalige Kartennummer, eine Kartenprüfnummer (CVC) und ein Gültigkeitsdatum und kann für bestimmte Nutzer und Verwendungszwecke rasch erzeugt werden“, erklärte Kraska und nannte als Beispiele etwa den Einkauf bei Amazon, den Erwerb von Lizenzen oder auch die E-Betankung: „Alle Transaktionen werden gebündelt und zentral über das Firmenkonto abgerechnet“.
Erhältlich ist die Karte als Single-Variante (Einweg-Karte zur einmaligen Verwendung) und als Multi-Use-Variante (Mehrfach-Karten für wiederkehrende Zahlungen für den gleichen Verwendungszweck). Als wichtigste Vorteile nannte Kraska die weltweite Akzeptanz, die sichere Bezahlung (Verwendungszweck wird festgelegt), die volle Transparenz und die Optimierung der internen Prozesse.
DoNs Catering: „Delicious or Nothing“
Zum Abschluss des Abends präsentierte Michael Schwarzmann - Operations Manager der DoNs Catering GmbH - unter dem Titel „Tailored Taste“ das größte privat geführte Gastronomie- & Cateringunternehmen Österreichs. Wie er dabei erklärte, stehe „DoN“ für „Delicious or Nothing“, aber auch für den Firmeneigentümer Josef Donhauser.
Das Unternehmen sei österreichweit in allen Segmenten der Gastronomie tätig - Travel & Lounge Catering, Event Catering, Contract Catering (Office Catering), Sport Catering und Restaurants. Als Beispiele für die einzelnen Segmente und Kunden nannte Schwarzmann unter anderem Rail Catering ÖBB, den Flughafen Wien (alle VIP-Lounges), Austrian Airlines, den Airport Linz sowie Privat- und Charterflüge, aber auch Messen, Kongesse (Designcenter Linz) und Kultur-Catering im Belvedere, der Wiener Staatsoper und im Brucknerhaus.
Zum Restaurant-Portfolio gehören mehrere Marken wie Vapiano, Subway, Mamas Bar und Zur Liesl - ein berühmtes Bier- & Stelzenlokal in Oberösterreich. Das seit 2015 bestehende Unternehmen generiert so mit seinen 2.000 Mitarbeitern rund 45.000 Essen pro Tag, versorgt 2.500 Events pro Jahr und beliefert 160 Züge täglich mit Bordverpflegung. Von der hervorragenden Qualität konnten sich die Teilnehmer der Business Travel Lounge am Ende der Veranstaltung bei einer Verkostung selbst überzeugen. (red)