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Deutliches Wachstum für Österreichs Tagungsbranche

Mit 18.172 Veranstaltungen und rund 1,46 Millionen Teilnehmern hat die österreichische Tagungsindustrie im Jahr 2015 ein Wachstum von stolzen 6,7% geschafft. Die Firmentagungen waren dabei der große Gewinner.

Diese Zahlen stammen aus dem neuen Meeting Industry Report Austria (mira), den Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW) und Christian Mutschlechner, Präsident des Austrian Convention Bureaus (ACB), am 3. Mai erstmals der Öffentlichkeit präsentierten.

Wie in den Vorjahren zeigt der Report auch 2015 wieder Zuwächse in den Segmenten Kongresse und Firmentagungen. Insgesamt generierte die Tagungswirtschaft im Vorjahr rund 3,1 Millionen Nächtigungen in Österreich. Zum ersten Mal seit 2010 stieg damit der Anteil der Tagungsnächtigungen an allen Tourismusnächtigungen – nämlich von 2,1% auf 2,3%.

Trotz stagnierenden Teilnehmerzahlen (-0,2%) konnte eine höhere Anzahl an Nächtigungen (+10,9%) verzeichnet werden. In den Landeshauptstädten inklusive Wien generierte die Tagungsindustrie sogar 10,7% der touristischen Nächtigungen. Hier ist jeder neunte Gast ein Tagungsgast.

Sinkende Teilnehmerzahlen, aber längere Dauer

Bei den nackten Zahlen lagen Firmentagungen weit vor Kongressen und Seminaren. Sie deckten mit 46,9% fast die Hälfte der in Österreich abgehaltenen Veranstaltungen ab. „Kongresse stellten 2015 zwar nur ein Viertel aller Veranstaltungen, generierten aber über die Hälfte aller Teilnehmer und drei Viertel aller Nächtigungen“, betont Petra Stolba.

Insgesamt wurden im Vorjahr 4.328 Kongresse in Österreich abgehalten, was einer Steigerung von 12,6% entspricht. „Während die durchschnittlichen Teilnehmerzahlen von Kongressen, Firmentagungen und Seminaren seit 2010 kontinuierlich abnehmen, steigt die Veranstaltungsdauer an. 2015 dauerte eine Veranstaltung durchschnittlich 2,1 Tage“, erklärt Christian Mutschlechner.

Internationale Kongresse als Nächtigungsbringer

Kleine und mittlere Kongresse dominierten 2015 mit einem Marktanteil von 94,5%. Dabei verzeichneten Kongresse mit weniger als 100 Teilnehmer eine knapp 30-prozentige Steigerung. Auf sie entfallen mittlerweile beachtliche 61,3% des gesamten Kongressgeschäftes und rund 16% der Teilnehmer.

Nach wie vor kommt aber internationalen Veranstaltungen eine besondere Bedeutung zu. „Sie sind die Nächtigungsbringer des österreichischen Tagungssegmentes mit einem hohen Wertschöpfungsfaktor. Teilnehmer internationaler Kongresse bringen das Vierfache an Nächtigungen im Vergleich zu Teilnehmern nationaler Kongresse“, so Mutschlechner.

Zweistellige Zuwächse bei den Firmentagungen

Kongress- und Tagungshotels erlebten einen enormen Aufschwung mit einem Zuwachs von rund 46,2%, gefolgt von Kongress-, Messe- & Veranstaltungszentren (20%) sowie Universitäten und Bildungseinrichtungen (19%). Nur bei Letzteren ist allerdings der Anteil der internationalen Veranstaltungen höher als jener der nationalen.

Das gesamte Segment der Firmentagungen erlebte 2015 einen enormen Aufschwung mit einem Plus von mehr als 20% bei der Anzahl an Veranstaltungen, rund 16% bei den Teilnehmern und knapp 18% bei den Nächtigungen. Auch bei Firmentagungen ist ein ähnlicher Trend wie bei Kongressen festzustellen: Die Zahl der Tagungen steigt – und damit verbunden auch die Gesamtteilnehmerzahl. Die durchschnittlichen Teilnehmerzahlen sinken jedoch. Firmentagungen werden somit kleiner.

Ganz Österreich profitiert von der Tagungsindustrie

Knapp zwei Drittel aller Veranstaltungen finden in den Bundesländern – also außerhalb von Wien statt. Hier stieg die Anzahl der Veranstaltungen um 20,7%. Wien bleibt aber mit einem Anteil von 39,2% weiterhin Spitzenreiter in allen Bereichen in der Kongress- und Tagungsbranche.

Salzburg festigte seine Stellung als zweitstärkste Tagungsdestination in Österreich. Bei der Anzahl der Veranstaltungen lag Niederösterreich auf Platz 3, bei den Teilnehmern die Steiermark und bei den Nächtigungen Tirol. Knapp zwei Drittel aller Kongresse, Firmentagungen und Seminare fanden außerhalb der Landeshauptstädte statt. Das heißt: Auch kleinere Städte und ländliche Regionen profitieren von der Tagungsindustrie. (red)





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