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abta Business Lounge: „Zukunftsmusik“ für die Travel Manager

„Nachhaltigkeit“ und die „Zukunft der Mobilität“ waren die spannenden Themen der zweiten abta Business Travel Lounge dieses Jahres, zu der abta-Präsident Hanno Kirsch wieder zahlreiche Gäste aus der Welt des Geschäftsreiseverkehrs im Arcotel Wimberger in Wien begrüßen konnte.

Die zwei Vortragenden – Prof. Dr. Stephan Rammler vom Institut für Transportation Design in Braunschweig und Rainer Klee, CEO von Aerticket AG aus Berlin – ließen das Publikum einen Blick auf künftige Entwicklungen werfen, die das Travel Business direkt betreffen.

Kommt es durch neue Online-Portale und innovative Verkehrslösungen zu einem „Paradigmenwechsel im Business Travel“, wie das Motto des Abends vermuten ließ? Die Frage bleibt offen, wie weit sich die von den beiden Referenten skizzierten Möglichkeiten auch in der harten täglichen Praxis bewähren.

Über Nachhaltigkeit wird immer öfter mit Nachdruck gesprochen, die Umsetzung hinkt jedoch hinterher. Es gilt offenbar immer noch der Grundsatz „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“, kritisierte Prof. Dr. Stephan Rammler einleitend. Es sei nicht einzusehen, warum die vorhandenen Spielräume nicht ausgenützt werden – von Fahrgemeinschaften bis zur Sharing Economy.

Jüngere bevorzugen „pay per use“-Modelle

Bemerkenswert, so der Mobiltäts- und Zukunftsforscher, sei das Verhalten der Jüngeren. Die heute 18- bis 25-Jährigen wollen meist gar kein Auto mehr besitzen, sondern bevorzugen „pay per use“-Modelle. Ein Grund für den Trend zum „Sharing“ sei allerdings auch, dass die Jugend kein Geld hat, meinte der Gründungsdirektor des Instituts für Transportation Design.

Die E-Mobilität komme hingegen zu langsam in Schwung. Hier müsse man auf den Generationswechsel hoffen. Nachtzüge sind für Geschäftsreisende zu einer echten Alternative geworden. Auch Fernbusse haben zuletzt Marktanteile dazugewonnen. Mit den Bussen als Alternative zu Bahn und Flug kündigt sich nach Meinung Rammlers ein sehr konkurrenzfähiges System an.

Vollautomatisierte Autos sind nicht nachhaltig

Nach Zukunftsmusik klingt hingegen das intermodale „end-to-end“-System, bei dem man mit Hilfe verschiedener Verkehrsmittel mit einem Ticket von Zuhause oder vom Arbeitsplatz direkt ans Ziel gelangt, auch wenn dieses abseits liegt. „Ich glaube aber, dass die Bahn letztlich dazu gar keine Alternative hat“, fügte der Experte hinzu. Die Dynamik der Veränderung komme heute nicht so sehr von der Politik, sondern oft von den Betroffenen selbst.

Das von manchen als „Nonplusultra der Zukunft“ dargestellte vollautomatisierte Fahren ist vorerst einmal nicht nachhaltig. Mögliche Einsparungen werden durch eine aufwändige Infrastruktur überkompensiert, betonte Rammler. Sinnvoller sei es, vorhandene Fahrzeuge effizienter zu nutzen und die langen Stehzeiten von bis zu 23 Stunden pro Tag zu verkürzen. Andererseits habe die IT-Branche großes Interesse daran, die bestehende „Automobilkultur“ aufzulösen und dem automatisierten Fahren bis 2030 zum großen Durchbruch zu verhelfen.

Die Zukunft des Ticket-Consolidators

Rainer Klee ist Ticket-Consolidator. Die 2002 von ihm gegründete Aerticket AG mit Sitz in Berlin ist in Österreich bereits in Innsbruck präsent und will demnächst auch in Wien Fuß fassen. Der Flugticketverkäufer, der immer mehr zu einem Technologieanbieter mutiert, stellt jährlich rund 6 Millionen Tickets aus. Zum Geschäftsfeld von Aerticket gehört auch die Planung und Durchführung von „Customer Journeys“. Im Portfolio finden sich unter anderem 260.000 Hotels weltweit mit ihren tagesaktuellen Preisen.

Wie Klee sagte, erlauben technische Entwicklungen eine vereinfachte Buchungsabwicklung im Bereich „Cross Selling“ (Hotels, Versicherungen, Ancillaries, Transfers und Ausflüge). Das Unternehmen sorgt für die Umsetzung mit den richtigen Tools in allen Bereichen, vom Check-in über „On Trip“ bis zum „Post Trip“.

Das Ziel des Consolidators ist es, alle Flugbuchungen selber zu machen und je nach Kunde preisgerecht anzubieten. Die Unternehmensvision sieht Klee darin, als „globaler Consolidator mit full content“ in allen relevanten Märkten aktiv zu sein, die Reisetechnologie der Zukunft mit zu entwickeln und dabei die Kunden mit optimalen Tarifen, modernster Technik und persönlichem Service für sich zu gewinnen. 

Dieser Text wurde tma-online von Dr. Elisabeth Zöckl zur Verfügung gestellt. Die Redaktion bedankt sich herzlich!





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