Steiermark: Neue Strategie für den Tagungstourismus
Der Geschäftstourismus ist die Visitenkarte für den Standort und wird nicht umsonst als die „Königsdisziplin“ im Tourismus bezeichnet. Steiermark Tourismus hat daher nun die Tagungstourismusstrategie 2016-2020 mit der Angebotsgruppe Steiermark Convention neu ausgerichtet.
Mit dem Fokus auf die vier Leistungsfelder – „Genussvoll tagen“, „Green Meetings“, „Individualität“ und „Entschleunigung“ – sollen die wichtigsten Märkte Österreich und Deutschland neben weiteren Hoffnungsmärkten wie Ungarn, Slowakei, Schweiz und Tschechien gemeinsam bearbeitet werden, um langfristig mehr Strahlkraft zu erzielen und die Angebotsvielfalt zu erweitern. Oberstes Ziel ist dabei, die Wertschöpfung zu erhöhen.
„Die Steiermark ist einer der innovativsten Wirtschaftsstandorte und gleichzeitig eine der vielfältigsten Regionen in Europa. Damit haben wir die besten Voraussetzungen für internationale Kongresse und Tagungen. Mit der neuen Strategie für den Tagungstourismus wollen wir die Kräfte bündeln und uns im In- und Ausland noch stärker positionieren“, so Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann.
„Genussvoll tagen“ ein Alleinstellungsmerkmal
Im Mittelpunkt soll künftig die Kombination aus Business und den Schwerpunkten Regeneration, Kulinarik, Kultur sowie Naturerlebnis und Bewegung stehen, wobei die Steiermark beim Motto „Genussvoll tagen“ ein Alleinstellungsmerkmal im österreichischen Bundesländervergleich sieht.
Angestrebt wird eine enge Vernetzung von Tourismus einerseits und Wirtschaft und Wissenschaft andererseits – immerhin kann die Steiermark eine der höchsten Forschungs- und Entwicklungsquoten in der EU, fünf Universitäten, zwei Fachhochschulen und verschiedene Clusterorganisationen vorweisen. Punkten will man zudem auch mit der Herzlichkeit und Professionalität der Gastgeber abseits vom Massentourismus.
Aufholbedarf bei der Erreichbarkeit
Aufholbedarf sieht die Steiermark Convention hingegen bei der Erreichbarkeit per Flug und Bahn sowie im öffentlichen Verkehr im ländlichen Raum. Auch die Bettenkapazitäten abseits der Städte sind derzeit durch die kleinen Betriebsgrößen nicht auf größere Veranstaltungen ausgerichtet.
Als Kernzielgruppe definiert die neue Strategie neben dem universitären Bereich vor allem Unternehmen der Technik – zum Beispiel die Auto- und Pharma-Industrie, aber auch den Maschinenbau, Logistik und Medizin. Österreich bleibt dabei zentraler Kernzielmarkt. Zusätzlich stehen aber auch Regionen wie beispielsweise Bayern und Baden-Württemberg in Deutschland im Fokus. Als Hoffnungsmärkte gelten Ungarn, Slowenien, die Slowakei, die Tschechische Republik, die Schweiz, die Belenux-Staaten und Großbritannien.
Lückenlose Datenbank als nächstes Ziel
Kurzfristig soll die Steiermark Convention mit einer lückenlosen Datenbank zur bekanntesten und besten Plattform für Tagungen werden. Intern will man dabei die intensivere Vernetzung der Mitgliedsbetriebe und Regionen untereinander forcieren – und eine Kunden- bzw. Zielgruppenbefragung soll für ein klares Bild sorgen.
„Mittelfristig geht es um eine engere Vernetzung und darum, das vielfältige Cluster-Netzwerk zu nutzen. Zum einen soll dies über die gemeinsame Teilnahme an Messen passieren, andererseits soll durch die gegenseitige Teilnahme an internen Meetings und Events eine höhrere Awareness im Partnernetzwerk geschaffen werden“, erklärt Mag. Andrea Sajben, Leiterin Steiermark Convention.
Steiermark will Platz 3 in Österreich
Zusätzlich sollen Regenerationsangebote für Mitarbeiter und Führungskräfte im Sinne der Burnout-Prävention erarbeitet werden. Klares Ziel ist laut Sajben der dritte Platz im österreichischen Bundesländerranking, in dem die Steiermark laut der aktuellen mira-Statistik noch Platz 4 belegt.
In der Steiermark liegt der Anteil der Tagungsindustrie am gesamten Tourismus mit 292.064 Nächtigungen bei 2,5% - und damit über dem österreichweiten Durchschnitt von 2,3%. Mehr als 50% der Nächtigungen kommen dabei aus internationalen Märkten. Bei den Veranstaltungen entfallen 27%, bei den Teilnehmern 49% und bei den Nächtigungen 40% auf die Landeshauptstadt Graz. (red)