Die neue AUA: mehr Linie, weniger Charter
Vor dem Hintergrund der schlimmsten Luftfahrtkrise seit Jahrzehnten strukturiert die kürzlich von der Lufthansa übernommene Austrian Airlines Group ihre Geschäfte neu.
Wie die Vorstände Dr. Peter Malanik und Dr. Andreas Bierwirth im Rahmen eines Pressegespräches ankündigten, werde man sich in Hinkunft stärker auf die wachstumsstarken Märkte in Ost- und Westeuropa konzentrieren. Den Charterbereich wird die größte heimische Fluglinie im Gegenzug kräftig reduzieren. Vorstandsdirektor Malanik sieht in der Senkung der Sitzplatzkosten einen wichtigen Schlüssel für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens. Dem entsprechend werden, wie schon angekündigt, nahezu alle 50-sitzigen Flugzeuge im nächsten Jahr ausgemustert. Nur einige wenige Dash-8/300 Turboprops werden für den Bundesländerverkehr bleiben. Um die Wachstumsmärkte wie Zürich, Paris, Mailand, Düsseldorf aber auch Sofia, Kiew, Bukarest und Moskau künftig besser abdecken zu können, wird sich die AUA teilweise aus dem Chartergeschäft zurück ziehen. Die Flugzeuge des Typs A320 und Boeing 737-800 werden dann im Liniensegment eingesetzt und statt vier täglichen Flügen mit einer Fokker 70 wird die AUA auf diesen Flügen mit einer Boeing 737-800 abheben. Das Sitzplatzangebot wird auf diese Weise mehr als verdoppelt. Nur wenig berührt von den anstehenden Veränderungen ist der Langstreckenbereich. Tokio bekommt zumindest im Sommer nächsten Jahres eine zusätzliche wöchentliche Frequenz. Ziel sei es, wie die beiden AUA-Vorstände betonen, bereits 2011 ein positives operatives Ergebnis zu erreichen. Nur so werde es möglich sein, weiter zu wachsen. Denn die Fusionsauflagen der EU legen der Airline ein Wachstumsverbot bis 2015 auf. Ausnahme ist das erreichen der Gewinnschwelle. (red/cp)