Egencia-Studie: Sharing Economy und Reiserichtlinien
Hat der Videochat das persönliche Treffen ersetzt? Sind Geschäftsreisen out? Nein, lautet das Ergebnis der dritten „Business Travel & Technology Study von Egencia. Sie zeigt zudem, dass die Sharing-Economy-Dienste auch bei Geschäftsreisenden immer beliebter werden.
Laut der Studie sagen 86% der weltweit befragten Geschäftsreisenden, dass ein persönliches Meeting immer noch am effektivsten und produktivsten ist. Reisende in den USA, Australien, Kanada, Großbritannien, China und Indien sind davon sogar noch etwas überzeugter (90%). Deutschland liegt mit 86% exakt im Durchschnitt.
Dabei ist das Reisen scheinbar auch stark mit dem beruflichen Erfolg verknüpft. So sagen 67%, dass sie weniger erfolgreich in ihrem Job wären, wenn sie nicht auf Geschäftsreisen gehen würden. Auch hier gilt dies wieder überdurchschnittlich für Reisende aus den USA, Australien, Kanada, Großbritannien, China und Indien mit Werten über 70%. Die deutschen Geschäftsreisenden sehen diese Verbindung weniger (62%).
Uber & Co werden immer beliebter
Und wie werden neue Trends in der Geschäftsreisebranche angenommen? Sharing-Economy-Dienste wie Uber sind auf Privatreisen schon weitestgehend akzeptiert und werden auch in der Geschäftsreisebranche immer beliebter, wie die Egencia-Studie zeigt. Demnach haben bereits 29% der Befragten weltweit Dienstleistungen der Sharing Economy für Geschäftsreisen gebucht. In China sind es sogar 58% und in den USA 54%. Weitere 39% der Geschäftsreisenden weltweit würden es zumindest in Betracht ziehen. In Deutschland haben zwar nur 19% diese Art von Service für ihre Geschäftsreise in Anspruch genommen, aber 47% würden es erwägen.
Egencia hat diesen Trend erkannt und den Fahrdienst Uber sowie den Routenplaner Citymapper im Februar 2016 in die Egencia-App integriert. Seither haben die neuen Features mehr als eine halbe Million Interaktionen hervorgerufen. Mehr als ein Drittel der Nutzer verglichen mit Citymapper die Transportmittel und ein Viertel hat wählte gleich Uber.
Reiserichtlinien mit Nachholbedarf
Was die Reiserichtlinien betrifft, sagen 42% der befragten Geschäftsreisenden weltweit, dass das Buchen von Sharing-Economy-Diensten erlaubt ist. 10% geben an, es sei zwar erlaubt, aber ihr Unternehmen würde sie dabei eher entmutigen. Deutschland hat hier sogar den zweithöchsten Wert zusammen mit Kanada (je 12%) – nach Australien mit 13%.
„Wir hören oft, dass Bedenken wegen der Sicherheit oder der Versicherung wichtige Gründe sind, Sharing-Economy-Dienste für die Geschäftsreise nicht zu erlauben", sagt Verena Funke, Managing Director Egencia Deutschland: „Aber auch dies kann sinnvoll gelöst werden und ist es oft sogar wert. Denn die Studie hat jedenfalls herausgefunden: Geschäftsreisende wollen, dass sich die Reiserichtlinien mehr nach ihren Wünschen richten. Und viele buchen sogar nach ihren Wünschen – selbst wenn dies nicht erlaubt sein sollte.“
Nur 38% sind mit den Richtlinien zufrieden
55% der Geschäftsreisenden sagen, dass die Reiserichtlinien ihre Bedürfnisse nur „ein wenig“ treffen und 8%, dass sie es „überhaupt nicht“ tun. Lediglich 38% sind mit den Richtlinien hinsichtlich ihrer Wünsche zufrieden. Wenn die Vorgaben sehr einschränkend sind und den Reisenden verbieten, ihre bevorzugte Fluggesellschaft oder Lieblingshotel zu buchen, dann ist sogar jeder zweite Reisende bereit, die Vorgaben zu umgehen.
Egencias neues Positionspapier „Richtlinien vs. Kontrolle: Zehn Wege, Ihren Reisenden mehr Freiheiten zu geben und gleichzeitig die Fürsorgepflicht einzuhalten" thematisiert, was Unternehmen tun können, um die Bedürfnisse der Reisenden besser zu beachten. Das Positionspapier sowie weitere Informationen können auf dem Egencia-Blog eingesehen werden. (red)