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abta: Das war die Jahrestagung 2017 im LOISIUM

„Geschäftsreise 2.0: Die Innovation geht weiter“ lautete das Motto der Jahrestagung der abta, die von 22. bis 23. Juni 2017 im LOISIUM in Langenlois stattfand. abta-Präsident Hanno Kirsch konnte rund 90 Teilnehmer zu einem anspruchsvollen und abwechslungsreichen Programm begrüßen.

In seinem Statement zur Eröffnung wies Kirsch auf die Innovationstreiber („Disrupter“) hin, die zu neuen Geschäftsmodellen in der Travel Industry führen und konnte auch einige Vertreter dieser Unternehmen als Vortragende präsentieren. So berichtete Christopher Bergau (Head of Strategic Partnerships DACH bei Airbnb) über die Möglichkeit, Airbnb als zusätzliche Option für Geschäftsreisende zu nutzen.

Bergau empfahl das Airbnb-Modell insbesondere für Langzeitaufenthalte. Anhand konkreter Beispiele wurden den Tagungsteilnehmern die Funktionen der Plattform für Business Travel vorgestellt - sowohl aus Sicht des dienstreisenden Mitarbeiters als auch aus Sicht des Reiseorganisators.

Ein Koffer als Kennzeichen für Business Travel

Die für Business Travel geeigneten Unterkünfte sind bei Airbnb mit einem Koffer gekennzeichnet und werden als sogenannte „Business Travel Ready Listings“ (BTR) geführt. Um als Gastgeber für Geschäftsreisende gelistet zu werden, muss der Bewerber eine Reihe von Kriterien erfüllen. Diese Listings stellen eine Art Vorauswahl für Dienstreisen dar, nach denen verifizierte Mitarbeiter explizit filtern können.

Die gekennzeichneten Unterkünfte sind ganze Apartments, Häuser, Hotels oder B&Bs, in denen nicht geraucht wird und keine Haustiere leben. Neben grundlegenden Dingen, die ein Business Traveller braucht – wie WLAN, einen Arbeitsplatz, Bügeleisen, Shampoo und Co – sind in diesen Unterkünften auch Rauch- und Feuermelder vorhanden. Außerdem wird ein 24-Stunden-Check-in angeboten.

150.000 Gastgeber für Geschäftsreisende

Weltweit bieten aktuell mehr als 150.000 Gastgeber BTR-Listings an. Sie befinden sich in der Regel alle in Ballungsräumen und Städten. Die Business-Trips machen bei Airbnb bereits 11% des gesamten Reiseaufkommens aus – insgesamt rund 160 Mio. Übernachtungen. 250.000 Unternehmen zählen derzeit zum Kundenstamm. „Monatlich tragen sich Mitarbeiter von rund 18.000 Unternehmen ein und verreisen aktiv über Airbnb“, so Bergau.

Im weiteren Verlauf stellte Maximilian Lober (Geschäftsführer der Voya GmbH) ein virtuelles Geschäftsreisebüro für Firmen vor. Über aktuelle Entwicklungen, Trends und Innovationen in Luftfahrt, Hotellerie und Mietwagen sprachen Airline-Experte Kurt Hofmann, Oliver Wolf (ÖHV) und Jens Willkomm (Head of Corporate Sales der AVIS Budget Autovermietung). Die EU-Datenschutzreform erklärte für alle verständlich Dimitrios Droutsas als Mitglied des Europäischen Parlaments und ehemaliger griechischer Außenminister.

Zum Abschluss des ersten Tages hatte die abta dann noch Rudolf Kadanka zu Gast, der „Im Talk“ von Hannes Schwarz (Geschäftsführer FCm Travel) zum Einzelinterview über sein Leben gebeten wurde. Zur Auflockerung zwischen den Fachthemen gab Business-Trainer und Coach Göran Askeljung interessante Anleitungen zum schnelleren Lesen und wie man Informationen effizienter aufnehmen könne.

Die „Customer Journey“ auf Google

Der zweite Tag begann mit einem mit Spannung erwarteten Vortrag von Stefanie Reif, Industrie Manager Google Österreich, über digitale Potenziale in der „Customer Journey“ des Business-Reisenden. Die große Herausforderung von heute sei, dass der Konsument ständig sein Verhalten ändere und die Technologie sich noch um vieles schneller ändere. Man müsse daher den Kunden über viele verschiedene Kanäle erreichen. In Österreich komme eine von drei Suchanfragen für Reisen bereits über das Smartphone, für Hotels sogar eine von zwei Suchanfragen.

Der Vorbereitungsprozess bei einer Reise – also von der Suche bis zur Buchung – ist bei drei Vierteln aller Reisenden auf wenige Tage beschränkt, also eher kurz. Eine Markenloyalität ist dabei kaum mehr vorhanden: Bei den Geschäftsreisen buchen 10% immer beim gleichen Anbieter, 13% buchen immer bei einer Marke, ein Drittel ist völlig offen und ein großer Anteil bucht bei der ersten Marke die ihm oder ihr in den Sinn kommt. Hier gibt es also für Unternehmen noch viel Potenzial, um Kunden zu gewinnen.

Goldfische: Verblüffen als Strategie

Danach sorgte Markus Smola, Geschäftsführer von Best Western, mit seinem Vortrag über die Goldfisch-Strategie für Verblüffung beim Publikum. Seine Kernaussage: „Ein zufriedener Kunde ist nicht genug. Man muss etwas drauflegen, damit er wieder kommt – und hier kann Verblüffung die Lösung sein!“ erklärte Smola und zählte eine Reihe von Beispielen auf, die ihn selbst verblüfft haben – etwa die Quittung eines Restaurants mit handgeschriebenem Dankeschön.

Zum Verblüffen gehöre freilich Mut, denn man müsse sich aus seiner Komfortzone herausbewegen. Verblüffung sei auch Einstellungssache, habe etwas mit Emotion zu tun. Smola zählte dabei sechs Schritte zum erfolgreichen Verblüffen auf: zuerst sämtliche Kundenkontakte definieren, danach für jeden Ideen kreieren, die verblüffend sind, drei Top-Favoriten auswählen, Details beschreiben und umsetzen, ausprobieren, die Reaktion analysieren und bei Erfolg wiederholen und weitererzählen.

Smola sang und spielte auf dem Klavier

Eine außergewöhnliche Idee zur Verblüffung mit Goldfischen hat dieser Strategie letztlich ihren Namen gegeben. In einem Businesshotel stellte man an der Rezeption ein Aquarium mit Goldfischen auf, um sie einsamen Geschäftsreisenden einen Goldfisch mit aufs Zimmer zu geben. Der erste hartgesottene Geschäftsmann, an dem man die Strategie ausprobierte, war verblüfft, freute sich aber wie ein Kind, wählte einen Goldfisch aus und trug ihn selbst im Glas aufs Zimmer.

Smola verblüffte aber auch die abta-Mitglieder: Er unterhielt das Publikum zwischen den Beispielen mit musikalischen – auf den Beruf bezogenen – Einlagen am Klavier, sang dazu und kreierte einen eigenen abta-Jahreskanon, in den alle zusammen einstimmten. Diesen Vortrag werden die Tagungsteilnehmer sicher nicht so schnell vergessen.

Als Abschluss der Tagung entführte der bekannte Experimentalphysiker Werner Gruber die abta-Mitglieder in die Zukunft des Reisens – vornehmlich zu solchen ins Weltall. Moderiert wurde die Tagung von den abta-Vorstandsmitgliedern Andreas Sturmlechner (Vorstand der Europäischen Reiseversicherung) und Markus Grasel (Travel Manager der A1 Telekom). Am gesellschaftlichen Abend beim Nastl-Heurigen in Langenlois herrschte beste Stimmung bei Musik und Tanz, herrlichen Veltlinerm und köstlichen Schmankerln des Hauses. (Text: Dr. Elisabeth Zöckl)





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