A4E: Streichung der Ticketsteuer wäre ein Gewinn für alle
Laut einer Studie zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von Ticketsteuern in Europa, die von PricewaterhouseCoopers (PwC) im Auftrag von Airlines for Europe (A4E) erstellt wurde, hätte eine Streichung viele positive Folgen - sowohl wirtschaftlich als auch touristisch.
Würde die Steuer in Deutschland bereits Anfang 2018 abgeschafft werden, so käme es zu einem kumulativen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 67 Mrd. EUR in den nächsten dreizehn Jahren – von einem Zuwachs um 3,7 Mrd. EUR im Jahr 2018 auf bis zu 6,9 Mrd. EUR im Jahr 2030. Insgesamt würden über den gleichen Zeitraum bis zu 26.000 neue Arbeitsplätze geschaffen - so die Ergebnisse der Studie am Beispiel Standort Deutschland.
Auch der Tourismus würde profitieren. Bis zum Jahr 2020 könnte die Abschaffung der Ticketsteuer rund 24,6 Mio. zusätzliche Passagiere generieren – etwa die Hälfte davon Touristen, so Thomas Reynaert, Geschäftsführer von A4E. Die Studie kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass die Einnahmen der Tourismusbranche in Deutschland bis zum Jahr 2020 um rund 1,58 Mrd. EUR ansteigen könnten. 79% des erwarteten Passagierzuwachses würden Privatreisende ausmachen, während 21% den Geschäftsreisenden zuzurechnen sind.
Scharfe Kritik gegenüber der 2011 in Deutschland eingeführten Ticketsteuer kam auch von Hartmut Mehdorn, der von 2011 bis 2013 Chef von Air Berlin war: Sie hätte das Unternehmen jährlich 100 Mio. EUR gekostet, die im Markt nicht kompensiert werden konnten. „Man hätte der notleidenden Air Berlin diese Steuer nicht aufdrücken dürfen. Es war klar, dass die schwarze Null damit nicht zu erreichen war“, sagte Mehdorn in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“. (apa/red)