NIKI-Konkurs: Insolvenzverwalter wollen kooperieren
Die Insolvenzverwalterin der NIKI Luftfahrt GmbH in Österreich, Ulla Reisch, und der vorläufige Insolvenzverwalter des Unternehmens in Deutschland, Lucas F. Flöther, haben eine enge Kooperation beim Verkauf des Geschäftsbetriebs vereinbart.
Reisch sei aufgrund der österreichischen insolvenzrechtlichen Bestimmungen und der Anordnung des Landesgerichtes Korneuburg verpflichtet, bis zum 19. Jänner 2018 neue Angebote der Investoren einzuholen, die bereits an der vorherigen Bieterrunde teilgenommen haben, teilten beide Insolvenzverwalter am Dienstag in einer gemeinsamen Aussendung mit. Außerdem könnten auch neue Bieter ihre Angebote abgeben. Dann sollen der deutsche vorläufige Gläubigerausschuss sowie der österreichische Gläubigerausschuss innerhalb von wenigen Tagen eine Entscheidung über den Bestbieter treffen.
„Ausschlaggebend für den Zuschlag sollen unverändert der Kaufpreis, die Finanzierungsfähigkeit des Bieters sowie der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze sein", hieß es in der Mitteilung. Die Unterschrift beider Insolvenzverwalter gewährleiste dabei dem Erwerber Rechtssicherheit für den Vollzug des Kaufvertrages, betonten Reisch und Flöther in der Aussendung. Damit würden trotz unterschiedlicher Rechtsauffassungen zur internationalen Zuständigkeit der weitere Fortbetrieb und die bestmögliche Verwertung der Vermögensgegenstände sichergestellt. Die interne Aufteilung des Kaufpreises zwischen den beiden Insolvenzmassen sei noch in Abstimmung.
Finanzmittel aus deutscher Masse
Bis zum endgültigen Verkaufsentscheid stellt Flöther die Finanzmittel aus der deutschen Insolvenzmasse zur Verfügung, um den Basis-Geschäftsbetrieb von NIKI aufrecht zu erhalten. Der Vollzug des Kaufvertrages ("Closing") soll laut den beiden Insolvenzverwaltern nach wie vor in der zweiten Februar-Hälfte erfolgen, damit die Airline spätestens im März 2018 den Flugbetrieb wieder aufnehmen kann. Beim ersten Insolvenzverfahren in Deutschland hatte die britisch-spanische International Airlines Group (IAG) - Mutterkonzern von British Airways und Iberia - mit ihrer Billigfluglinie Vueling den Zuschlag erhalten. Außerdem gaben der britische Reisekonzern Thomas Cook mit seiner Airline Condor sowie Niki Lauda ein Kaufangebot ab. Für den zweiten Bieterprozess haben bisher IAG/Vueling, Ryanair und Lauda ihr Interesse angemeldet. (apa/red)