Austria Center Vienna: 32 Millionen Euro für Modernisierung
Das Austria Center Vienna (ACV) hat das bisher größte Bauvorhaben in seiner rund 30-jährigen Geschichte vorgestellt: Bis 2022 entsteht ein neues Zugangsgebäude mit einem Skywalk und drei weiteren Eingängen. Zudem erhält der Vorplatz mit dem „Donausegel“ eine attraktive Überdachung.
Um das Austria Center Vienna noch weiter auslasten zu können und durch zusätzliche Veranstaltungsflächen international konkurrenzfähig zu bleiben, wurde im vergangenen Jahr ein Wettbewerb zur Modernisierung des Hauses gestartet.
Ein wichtiges Ziel war dabei die bessere Erschließung des größten österreichischen Kongresszentrums. Denn derzeit gibt es nur einen Eingang, was den Zugang der Gäste erschwert, wenn mehrere Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden. Ebenfalls gefordert wurde ein Konzept zur Vorplatzgestaltung, das die Nutzung für das Kongressgeschäft mit einer Attraktivierung für Anrainer und Passanten verbindet. Eine Jury kürte schließlich die Einreichung der österreichischen ARGE Dietrich I Untertrifaller sowie Vasko und Partner zum Siegerprojekt.
Kurze Verbindungswege
Ein vorgesetztes Zugangsgebäude mit nunmehr vier Eingängen soll künftig die separate Begehung von vier Ebenen ermöglichen und gleichzeitig kurze Verbindungswege innerhalb des Hauses und in die Ausstellungshallen bieten. Gerade für kleinere Veranstaltungen wird die rasche Erreichbarkeit vom Vorplatz aus eine wesentliche Aufwertung bilden.
Eine moderne verglaste Außengalerie sorgt dabei für viel Lichteinfall, die bestehenden Terrassen – insbesondere auf den oberen Ebenen – werden erweitert und attraktiver. Außerdem werden Teilbereiche auf dem Dach des neuen Zugangsgebäudes extensiv begrünt.
Überdachung des Vorplatzes
Der Vorplatz erhält gleichzeitig eine teilweise transparente Überdachung: Das neue „Donausegel“ soll dem bisher leeren und meist ungenutzten Platz eine Struktur geben und ihn so zum Aufenthaltsort machen. An rund zwei Monaten im Jahr wird der Raum unter dem „Donausegel“ zu einer multifunktionalen Halle geschlossen, die für Veranstaltungen und Kongresse genutzt werden kann.
Für das restliche Jahr bestehen zahlreiche Möglichkeiten zur Nutzung als Aufenthaltsort, Treffpunkt oder Kulturfläche. Das Kongresszentrum möchte die Anrainer im Laufe des kommenden Jahres einladen, ihre Wünsche und Vorstellungen in Form eines Ideenwettbewerbs einzubringen.
Bauarbeiten bei laufendem Betrieb
Die baulichen Maßnahmen werden teilweise bei laufendem Betrieb stattfinden. Dabei wird das Austria Center Vienna besonderes Augenmerk auf die reibungslose Abstimmung zwischen Veranstaltungen und Bauphasen legen. Der Start des Umbaus ist für April 2019 geplant.
Das „Donausegel“ soll bereits im März 2020 stehen. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist im Frühjahr 2022 vorgesehen. Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf 32 Millionen Euro. Davon werden 65 Prozent durch den Eigentümer – die Republik Österreich – und 35% von der Stadt Wien getragen.
Eine Vision wird Realität
„Das größte Kongresszentrum Österreichs ist ein Erfolgsmodell. Es hat seit seinem Bestehen schon 1,5 Millionen internationale Teilnehmer nach Wien gebracht. Der Bund hat sich daher bewusst für diese Investition entschieden, die das Haus auch weiterhin international konkurrenzfähig macht“, sagte Finanzminister und Eigentümervertreter Hartwig Löger bei der Vorstellung des Konzepts.
Wiens Finanzstadträtin Renate Brauner betonte, dass der Kongresstourismus ein wichtiger Baustein im Tourismuskonzept der Stadt sei, der jedes Jahr 20.000 Arbeitsplätze in Wien sichere und mehr als eine Milliarde Euro Wertschöpfung generiere. Dass sich die Stadt an den Baukosten beteilige, sei ein „klares und deutliches Bekenntnis zum Tagungsstandort Wien“. (red)