Deutscher Veranstaltungsmarkt ist auch 2017 gewachsen
Mit einem Plus von 2,8 Prozent auf insgesamt rund 405 Millionen Teilnehmer von Tagungen, Kongressen und Events in Deutschland im Jahr 2017 erweist sich der MICE-Bereich auch bei unseren Nachbarn weiterhin als Wachstumsmarkt.
Das geht aus dem neuen „Meeting- & EventBarometers 2017/2018“ hervor, den die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC) und das German Convention Bureau (GCB) soeben präsentiert haben. Die zentralen Kennzahlen zum Markt der Tagungen, Kongresse und Events in Deutschland im Jahr 2017 untermauern dabei vor allem die Bedeutung der Digitalisierung und Internationalisierung.
„Dabei sind Kongresse und Konferenzen mit einem Anteil von 31% aller Geschäftsreisen seit Jahren der Treiber im Segment der promotablen Geschäftsreisen“, erklärt Petra Hedorfer als Vorsitzende des Vorstandes der DZT und Vorsitzende des GCB-Verwaltungsrats. Auch im Rahmen der rund 2,2 Millionen Geschäftsreisen aus Übersee nach Deutschland seien Konferenz- und Kongressbesuche von großer Bedeutung, so Hedorfer.
Teilnehmerzunahme belegt Bedeutung von Veranstaltungen
Spürbar sind Verschiebungen innerhalb dieses Marktes durch den Einsatz neuer Technologien: Kleine Meetings mit bis zu 50 Teilnehmern werden vermehrt als virtuelle Veranstaltungen umgesetzt. Der Rückgang dieser Meetings als klassische physische Veranstaltungen begründet das leichte Minus von 1,7% bei der Gesamtzahl der Veranstaltungen auf 2,97 Millionen.
Innerhalb des Segments der Seminare, Tagungen und Kongresse verzeichnen die kleinen Veranstaltungen, die hier mit rund 38% den größten Anteil ausmachen, ein Minus von 3,2 Prozentpunkte, während die Zahl der mittelgroßen Veranstaltungen zunimmt - etwa um 2,7 Prozentpunkte in der Größenklasse von 51 bis 100 Teilnehmern.
Hybride Veranstaltungen machen sich bemerkbar
Joachim König, Präsident des EVVC: „Gleichzeitig bereichern die technologischen Möglichkeiten aber auch physische Tagungen und Kongresse, sodass die Zahl hybrider Veranstaltungen zunimmt. In der Summe bietet die Digitalisierung also für die Akteure der Veranstaltungsbranche Chancen und neue Geschäftsmodelle in einem insgesamt wachsenden Markt.“
Nach Aussage der deutschen Veranstaltungsplaner machen hybride Veranstaltungen - also die Kombination aus physischen Veranstaltungen mit virtuellen Zusatzangeboten - bereits einen Anteil von 26% an den selbst organisierten Tagungen, Kongressen und Events aus. 12% der Veranstalter führen bereits rein virtuelle Veranstaltungen durch und benennen deren Anteil an allen von ihnen geplanten Veranstaltungen mit 18,5%.
Internationalisierung ist ein wichtiger Trend
Generell setzt sich die Internationalisierung des deutschen Veranstaltungsmarktes auch 2017 fort: Der Anteil ausländischer Teilnehmer an Veranstaltungen ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen - um 10,9% auf insgesamt 36,5 Millionen Teilnehmer.
„Eine konstante Zunahme internationaler Veranstaltungsteilnehmer in Deutschland um mehr als 150% über den Zeitraum von zwölf Jahren zeigt eindeutig: Der deutsche Tagungs- und Kongressmarkt ist stark geprägt vom Trend der Internationalisierung. Dieses Ergebnis bestätigt die Strategie des GCB mit Fokus auf die Trends Internationalisierung und Digitalisierung“, ordnet Matthias Schultze, Managing Director des GCB, das Ergebnis ein.
Deutschland ist international erneut an der Spitze
Aktuell liegt Deutschland im jährlichen Ranking der International Congress & Convention Association (ICCA) zum 14. Mal in Folge auf dem ersten Platz im Vergleich der europäischen Tagungs- und Kongressdestinationen. Weltweit belegt Deutschland wie in den Vorjahren den zweiten Rang hinter den USA. Demnach fanden in Deutschland im Jahr 2017 insgesamt 682 internationale Verbandskongresse statt.
Für die Ausrichtung ihrer Tagungen, Kongresse und Events bietet Deutschland den Veranstaltungsplanern 7.405 Veranstaltungszentren, Tagungshotels und Eventlocations mit jeweils mindestens 100 Sitzplätzen im größten Saal an - das sind 1,3% mehr als 2016. Das Wachstum geht dabei vor allem auf eine Zunahme von Eventlocations zurück - darunter beispielsweise ehemalige Industriegebäude, die sich besonders für kreative und innovative Formate eignen. (red)