Deutscher Geschäftsreisemarkt: Plus und Minus im Jahr 2018
Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat im Vorfeld der ITB seinen Branchenbarometer Business Travel präsentiert. Demnach zeigte sich der über Reisebüros abgewickelte Umsatz mit Geschäftsreisebuchungen im vergangenen Jahr in Deutschland mit insgesamt fast 8 Milliarden Euro stabil.
Auch der Umsatz, der über die führenden Travel Management Companies (TMCs) in Deutschland generiert wurde, wies mit rund 5,8 Milliarden Euro eine entsprechend stabile Entwicklung auf. Dabei wurden von den Firmenkunden 25% aller Reiseleistungen online gebucht. Im Vorjahr lag dieser Anteil mit 23% leicht darunter.
Das DRV-Branchenbarometer Business Travel zeigt darüber hinaus einen Umsatzrückgang mit Flugtickets: Insgesamt sank der Flugumsatz, der rund 80% des Gesamtumsatzes ausmacht, bei den TMCs um 1,8% auf 4,4 Milliarden Euro. Die Deutschland- und Europa-Verbindungen verloren dabei mit einem Minus von 2,9% stärker als die interkontinentalen Verbindungen, die 60% des gesamten Flugumsatzes ausmachen, mit einem Rückgang von 1%. Der Bahnverkehr legte bei den TMCs hingegen leicht um etwa 1% zu.
Weniger Geschäftsreisen im Jahr 2018
Trotz stabiler Umsatzentwicklung sank die Anzahl der 2018 in Deutschland gebuchten Geschäftsreisen laut aktuellen Ergebnissen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Vergleich zum Vorjahr um 1,2% auf 116 Millionen. Die Anzahl der Flugreisen zu geschäftlichen Zwecken stieg um 2,6%, die Anzahl der Bahnreisen um 2,9%. Verlierer waren die PKW-Reisen mit einem Minus von 3%.
In der Gesamtbetrachtung blieb der PKW jedoch das mit über 60% am häufigsten für die Geschäftsreise genutzte Fahrzeug. „Der Anstieg der Flugreisen bei gleichzeitigem Umsatzrückgang zeigt, dass die Flugpreise im vergangenen Jahr erneut gesunken sind“, erläutert DRV-Präsident Norbert Fiebig.
Auslandsreisen mit 5,6% im Plus
Positiv entwickelte sich die Anzahl der Geschäftsreisen ins Ausland: Mit rund 15 Millionen Reisen verzeichneten sie im vergangenen Jahr ein Plus von 5,6%. Die Geschäftsreisenden waren insgesamt auch länger unterwegs – die Anzahl mehrtägiger Reisen stieg um 3,9%, die mehrtägigen Auslandsreisen legten sogar um 11,6% zu. Insgesamt wies das Flugzeug bei den mehrtägigen Reisen mit einem Plus von 7,5% die höchste Steigerungsrate auf.
Die Anzahl eintägiger Geschäftsreisen nahm um 4,4% ab – dies insbesondere zu Lasten des Flugverkehrs (-10,7%). Die Bahn legte hingegen bei den eintägigen Reisen um 2,5% zu. „Der seit fünf Jahren anhaltende Rückgang der eintägigen Geschäftsreisen ist unter anderem auf die zunehmende Bedeutung von Telefon- und Videokonferenzen zurückzuführen“, so der DRV-Präsident.
„Darüber hinaus zeigt sich eindeutig der Trend, mehrere Termine für eine Geschäftsreise zu bündeln und dafür lieber etwas länger zu bleiben“, erläutert Fiebig: „Dementsprechend kommt der detaillierten Planung von Geschäftsreisen auch eine immer stärkere Bedeutung zu. Hier unterstützen die spezialisierten Geschäftsreisebüros mit ihrer Expertise und helfen bares Geld zu sparen.“ (red)