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Ticketverkauf im Wandel: Wie NDC den Vertrieb verändert

Drei Buchstaben stellen den Reisevertrieb derzeit auf den Kopf: NDC. Die Abkürzung steht für New Distribution Capability und somit für einen Datenstandard, auf den vor allem Airlines für den Verkauf ihrer Produkte setzen.

Was das für weitere Akteure wie Reisebüros oder Business-Kunden bedeutet, haben wichtige Player der Branche auf dem „Distribution Summit“ von Lufthansa City Center International (LCCI) in Wien diskutiert. Das Ergebnis: Auch für Reisebüros führt an NDC kein Weg vorbei. 

Der Datenstandard bietet vielfältige Chancen für eine flexiblere Kundenansprache. Als Herausforderung wurde im Novotel Wien Hauptbahnhof formuliert, eine Plattform zu finden, auf der trotz der Veränderungen die meisten Angebote wieder buchbar sind. LCCI geht hier mit der Eigenentwicklung "Lucy" ins Rennen.

Der Umbruch kommt

Der Umbruch im Reisevertrieb sei nicht mehr aufzuhalten: Airlines, Hoteliers und Autovermieter würden zunehmend an bisherigen Vertriebstechnologien vorbei auf neue Direktanbindungen setzen. Nicht mehr zeitgemäße IT-Lösungen der GDS hätten dazu geführt, dass unter anderem mit NDC ein mit dem Internet kompatibler Standard entwickelt wurde.

Für Urlaubs- und Geschäftsreisekunden sei diese Entwicklung zum jetzigen Zeitpunkt nicht immer vorteilhaft - müssen sie verfügbaren Content doch mühevoll von verschiedenen Plattformen zusammensuchen. So lautete der Ansatz von Lufthansa City Center International im Vorfeld der Veranstaltung in Wien, wo rund 150 Teilnehmer aus 33 Ländern die Aufgabenstellung diskutierten.

Als Keynotespeaker begrüßte LCCI-Geschäftsführer Uwe Müller unter anderem David Rutnam, der bei der IATA für NDC zuständig ist. Weitere Redner waren Marcus H. Frank, Vice President Revenue Management Lufthansa Group Hub Airlines, und Bernhard Brauneder, General Manager bei Amadeus. Außerdem sprachen Keith Wallis von Air Canada, Alon Meisels, CEO und Gründer von Atriis Technologies, Michel de Blust vom europäischen Branchenverband ECTAA sowie Felix Shpilman, CEO der Bettenbank Ratehawk.

NDC bietet neue Möglichkeiten

Alle Keynote Speaker waren sich einig, dass NDC aufgrund differenzierter Produkt- und Preisdarstellungen völlig neue Vermarktungsmöglichkeiten bietet. Transparent verdeutlichten die anwesenden Airline-Vertreter die Vorteile einer entwickelten modernen Vertriebslandschaft – auch für Reisebüros.

„Kundenwünsche ändern sich. Daher brauchen wir die neuen Technologien“, sagte Marcus H. Frank. Ein vielfältiger Content biete sowohl vielfältigere Verkaufsmöglichkeiten als auch Chancen, Kunden noch individueller zu betreuen und zu beraten.

Der globale Reisemarkt wachse kontinuierlich, erläutert Uwe Müller. Es müsse den gelingen, sich von diesem Wachstumskuchen wieder ein größeres Stück abzuschneiden. Das funktioniere nur, wenn man sich an die Spitze der Bewegung setze und die Möglichkeiten neuer Techniken voll ausschöpfe.

"Lucy" vereint beide Welten

Müller warb in diesem Zusammenhang insbesondere für die LCCI-eigene Vertriebsplattform "Luc"y. Die auf einem System von Atriis aus Israel basierende Reisebürotechnik vereint die alte GDS-Welt mit den NDC-Tarifen der Airlines, schafft aber auch Direktverbindungen - zum Beispiel zu Bbettenbanken oder Produkten von Mietwagenanbietern. Die Einbindung weiterer Leistungsträger steht an. „Das macht es uns möglich, unabhängig im Reisebüro passende, auf Kundenwünschen basierende Angebote zu wählen“, so Müller.

Lucy sei nur eine Plattform, die die LCC Group für den internationalen Markt anbietet. In Deutschland würden die Reisebüros aufgrund völlig anderer Rahmenbedingungen auf BridgeIT als weitere Eigenentwicklung setzen. Mit beiden Systemen habe die LCC Group die Vorreiterrolle übernommen und es sei es LCC damit gelungen, für Reisebüropartner Direkt-Angebote von Leistungsträgern an einem digitalen Ort zusammenzuführen, heißt es in einer Presseaussendung.

Die Plattform für die internationalen Märkte wird von LCCI in den Kategorien "Lucy full enterprise", "Lucy light plus" und "Lucy light" angeboten sowie als Online-Buchungsmaschine. "Lucy" kann an Midoco angebunden werden, weitere Schnittstellen zu Mid- und Backoffice-Systemen sind in Vorbereitung, um den Workflow zu vereinfachen. Im Nachgang zum Summit wird LCCI das Trainings- und Support-Programm ausbauen, um so eine noch bessere Akzeptanz bei den Reisebüropartnern zu erreichen. (red) 





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