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Lufthansa Group: Harter Preiskampf belastet das Ergebnis

Ein deutlicher Gewinneinbruch und düstere Prognosen für die kommenden Monate haben die Aktie der Lufthansa in den Sinkflug geschickt. Der Konzern leidet nach eigenen Angaben unter den gestiegenen Kerosin-Preisen und dem anhaltend starken Konkurrenzdruck in Europa.

Vor allem in Deutschland und Österreich bleibe der Wettbewerb der Airlines um die Passagiere aggressiv, so das Unternehmen - und daran werde sich mindestens bis Ende 2019 kaum etwas ändern. Im zweiten Quartal 2019 ist der Gewinn daher im Vergleich zum Vorjahr um 70% gesunken: Obwohl der Umsatz um 4% auf 9,6 Milliarden Euro zulegte, blieben am Ende nur 226 Millionen Euro übrig - auch wegen einer unerwarteten Steuerrückstellung.

Rückgänge bei allen Airlines der Gruppe

Die Billigtochter Eurowings und das Frachtunternehmen Lufthansa Cargo schrieben im Tagesgeschäft sogar rote Zahlen. Zusammen mit dem negativen ersten Quartal hat Lufthansa in den ersten sechs Monaten dieses Jahres somit 116 Millionen Euro Verlust eingeflogen. Vor einem Jahr stand hier noch ein Gewinn von 713 Millionen Euro.

An der Börse wurden Zahlen und Prognosen sehr negativ aufgenommen. Die Lufthansa-Aktie sackte am Vormittag zeitweise um mehr als 6% ab und war damit größter Verlierer im Dax. Seit dem Jahreswechsel hat sie bereits gut ein Viertel an Wert verloren. Im Vergleich zum Rekordhoch von Anfang 2018 hat sich ihr Kurs mehr als halbiert.

Prognosen für 2019 bereits korrigiert

Für das laufende Jahr hat die Lufthansa-Führung um Vorstandschef Carsten Spohr ihre Erwartungen bereits Mitte Juni zusammengestrichen. Sie geht nun von einem operativen Gewinn zwischen 2,0 und 2,4 Milliarden Euro aus. Ursprünglich hätten es 2,4 bis 3,0 Milliarden Euro werden sollen.

Im Vorjahr hatte die Lufthansa bei dieser Kennzahl (bereinigtes EBIT) 2,8 Milliarden Euro erzielt. Trotz des erwarteten Rückgangs will sich das Unternehmen bemühen, für 2019 eine stabile Dividende von 80 Cent je Aktie auszuschütten.

Langstrecken-Geschäft läuft positiv

Als Stütze des Geschäfts erwiesen sich bisher die Langstreckenflüge von Lufthansa, SWISS und Austrian Airlines. Vor allem auf den Strecken nach Nordamerika und Asien entwickelten sich Nachfrage und Ticketpreise sehr positiv, hieß es. Allerdings warnte das Management vor einer allgemein schwächeren Wirtschaftsentwicklung, die vor allem die kurzfristigen Buchungen in der Business und First Class beeinträchtigen könnten.

Das Europa-Geschäft bleibt hingegen umkämpft. Kürzlich hatte auch Konkurrent Ryanair seinen deutlichen Gewinneinbruch mit dem Preiskrieg erklärt. Die Konzerne beschuldigen sich gegenseitig, mit nicht kostendeckenden Preisen die Nachfrage anzuheizen.

Keine Zurückhaltung wegen Umwelt

Lufthansa-Finanzchef Ulrik Svensson bekräftigte am Dienstag den Willen seines Unternehmens, in den hochattraktiven Heimatmärkten Deutschland, Schweiz und Österreich die Marktanteile und Flugrechte zu verteidigen. "Daher ist es sinnvoll, einige Einbrüche in unserer Gewinn- und Verlustrechnung hinzunehmen", so Svensson.

Von einer Zurückhaltung umweltbewusster Kunden aus sogenannter "Flugscham" sei nichts zu spüren, sagte der Schwede Svensson. Die Ticketpreise seien nicht wegen der Nachfrage unter Druck, sondern wegen des Überangebotes von Flügen. Eurowings hat den Ausbau des Angebots in diesem Jahr bereits gestoppt. Ryanair kann nicht wachsen wie vorgesehen, weil die eingeplanten Boeing 737 Max nach zwei Abstürzen noch keine neue Fluggenehmigung erhalten haben. (apa/red)





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