abta Business Travel Lounge: Klimaschutz & Krisenprävention
Krisenprävention und Klimaschutz auf Geschäftsreisen waren die Themen der letzten abta Business Travel Lounge in diesem Jahr, zu der Präsident Andreas Gruber eine große Zahl interessierter Teilnehmer im noblen Hotel Palais Hansen Kempinski Vienna am Schottenring begrüßen konnte.
Als Referenten waren Mag. Markus Gansterer vom VCÖ und der Sicherheitsexperte Dr. Helmut Pisecky von „Mar adentro“ eingeladen. In einem kurzen Ausblick kündigte Gruber für 2020 ein dichtes und spannendes abta-Programm an - beginnend mit der nächsten Business Travel Lounge am 29. Jänner 2020 in Wien. Auch in den Bundesländern wird die abta wieder aktiv sein.
„Klimaverträgliches Reisen im Geschäftsreiseverkehr“ sei eine „harte Nuss“, bekannte der VCÖ-Verkehrspolitiker Mag. Markus Gansterer in seinem Referat - liegt doch die Intensität des Ortswechsels und speziell der Flugreisen in diesem Sektor naturgemäß deutlich über dem Niveau der Alltagsmobilität. Trotzdem sieht Gansterer einige Ansatzpunkte, um den CO2-Ausstoß im geschäftlichen Alltag zu reduzieren.
Ein Weg im Flug, ein Weg mit dem Zug
So schlägt er vor, Geschäftsreisen nach dem Motto „Ein Weg Flug, ein Weg Zug“ abzuwickeln, und nannte einige Unternehmen als Beispiele, die diese Strategie bereits mit Erfolg umsetzen. Bei 3,9 Millionen Geschäftsreisen pro Jahr sei ein beachtliches Potenzial gegeben. Ein weiterer - allerdings nicht gerade neuer Ansatzpunkt - sei die Ausweitung von Videokonferenzen.
Gansterer wies darauf hin, dass 40% der Flugreisen ab Wien kürzer als 800 Kilometer sind. Hier könne man ansetzen und auf die Bahn verlagern. Beim Umstieg auf die Bahn - etwa in der Relation Wien-München - reduziere sich der CO2-Verbrauch von 131 kg auf 10 kg. Der Zeitgewinn beim Fliegen sei dabei gegenüber der Bahn auf kürzeren Strecken „nicht umwerfend“.
Travel Security ist ein vielfältiges Thema
Dr. Helmut Pisecky - Unternehmensberater mit dem Schwerpunkt „Sicherheitslage auf Reisen“ - war zehn Jahre im Verteidigungsministerium tätig, darunter mehrere Jahre im Ausland. Deshalb konnte er dem Publikum in seinem Referat auch eine große Zahl praktischer und aktueller Ratschläge aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben.
Erfolgreiches Krisenmanagement sieht Pisecky als Gesamtsystem aus Prävention, Training für den Krisenfall, Krisenbewältigung, Kommunikation sowie Care und Compliance. Koordiniert werde das alles durch einen Krisenstab. Wichtig sei, dass man im Ernstfall die Entscheidungen ad hoc trifft und nicht nach einem (vielleicht überfrachteten) „Drehbuch“ vorgeht.
Psychische und physische Belastungen
Die Betroffenen würden psychische und physische Belastungen durch Informationsmangel, ein unklares Lagebild, Sprachbarrieren, eine ungesicherte Grundversorgung und unsichere Ausreisemöglichkeiten erleben. Dies alles könne zu traumatischem Stress und erheblichen Spätfolgen führen, betonte der Sicherheitsexperte. Rasche und umfassende Information sowie das Vermitteln von Fakten könne den Betroffenen am besten helfen.
Im Anschluss an die Referate lud Mag. Sanja Schöny, Verkaufs- und Marketingdirektorin des Palais Hansen Kempinski als Sponsor des Abends die abta-Mitglieder zu einem Buffet mit feinen Köstlichkeiten und selbstgemachter Weihnachtsbäckerei ein. (Dr. Elisabeth Zöckl)