ÖRV fordert Airlines zur Änderung der Refund-Bedingungen auf
Der ÖRV hat sich in einem offenen Brief an die in Österreich aktiven Airlines gewandt, da immer mehr Fluglinien dazu übergehen, die Rückerstattung des Ticketpreises für annullierte Flüge zu verweigern. Zuletzt auch die Lufthansa Group. Statt Geld wird ein Voucher angeboten. Still und heimlich wurde gleichzeitig die Refund-Funktion in den Reservierungssystemen deaktiviert.
Die derzeitige Stornowelle stelle alle Unternehmen im Tourismus in Bezug auf die Aufrechterhaltung der Liquidität vor enorme Herausforderungen. Vom ÖRV könne aber kein Verständnis dafür aufgebracht werden, dass zu unfairen Maßnahmen gegriffen wird, schreibt der Verband in dem Brief.
„Dies ist ohne Zweifel der Fall, wenn die Airline einen Voucher anstelle von Zahlungen anbietet, um die eigene Liquidität zu schonen. Gleichzeitig wird aber auf die fristgerechte Bezahlung der eigenen Rechnung beharrt. Ein Verhalten, das das Vertrauen in die Wirtschaft untergräbt und dem System insgesamt Liquidität entzieht“, heißt es weiter.
„Rechtswidriges Verhalten“
Die Weigerung, das Geld zu erstatten, sei eindeutig rechtswidrig und gehe zu Lasten der Reisebüros und der Kunden. Die Problematik werde zusätzlich verschärft, weil mit dem Voucher, der bis zu einem Jahr Gültigkeit haben soll, ein massiver administrativer Aufwand verbunden ist, der derzeit in den Systemen gar nicht darstellbar sei.
Dass Airlines nach wie vor im Insolvenzfall nicht abgesichert sind, verschärfe die Situation zusätzlich, da die Kunden gezwungen seien, für die gesamte Laufzeit des Vouchers das wirtschaftliche Risiko zu tragen. „Wir fordern daher die Airlines auf, zu ihrer bisherigen Refund Policy zurückzukehren und im Falle von stornierten Flügen die bezahlten Tickets in bar zurückzuzahlen“, schließt der ÖRV sein Schreiben. (red)