SAA, Norwegian und Virgin Australia: Airlines in Turbulenzen
Die Prognose der Experten, dass zahlreiche Fluggesellschaften den Corona-bedingten Shutdown und die damit einhergehenden Reisebeschränkungen nicht überleben werden, scheint sich leider zu bewahrheiten.
Die südafrikanische Traditionsairline South Arfrcan Airways (SAA) steht unmittelbar vor dem Aus, nachdem die Regierung eine weitere Unterstützung der seit Dezember unter Gläubigerschutz stehenden Fluggesellschaft verweigert hat. Alle 4.700 Mitarbeier müssten mit Ende April gekündigt werden, teilte der Sonderverwalter dem Management und der Gewerkschaft mit. Die 86-jährige Geschichte von South African Airways dürfte damit zu Ende gehen.
Virgin Australia ist insolvent
Die zweitgrößte australische Fluggesellschaft Virgin Australia hat als Folge der Corona-Krise bereits Insolvenz angemeldet. Mit diesem Schritt wolle sich das Unternehmen laut einer Mitteilung finanziell neu aufstellen und gestärkt aus der Corona-Krise kommen. Zuvor hatte es die Airline nicht geschafft, eine Staatshilfe in der Höhe von umgerechnet knapp 820 Millionen Euro zu erhalten.
Laut Virgin geht es um rund 16.000 Arbeitsplätze. Der Insolvenzverwalter will nun schnell neue Investoren finden. Die Fluggesellschaft gehört Singapore Airlines, Etihad Airways und den chinesischen Unternehmen HNA und Hanshan. Die Virgin-Gruppe des britischen Unternehmers Richard Branson hält 10%.
Virgin Atlantic braucht Geld
Branson hat mit einem eindringlichen Appell um einen staatlichen Hilfskredit für die Fluggesellschaft Virgin Atlantic gebeten. In einem offenen Brief an seine Mitarbeiter warnte er indirekt vor einem Kollaps der Airline: "Wir machen alles, was in unserer Macht steht, um die Fluggesellschaft am Laufen zu halten - aber wir werden dafür die Unterstützung der Regierung brauchen", schrieb der 69-Jährige. Virgin Atlantic werde das Geld zurückzahlen, versprach er.
Einen ersten Antrag auf einen Hilfskredit hatte die Britische Regierung laut einem Bericht der "Financial Times" abgelehnt. Es soll dabei um umgerechnet rund 570 Millionen Euro gegangen sein. Die Airline habe nicht ausreichend dargelegt, dass andere Optionen ausgeschöpft wurden, zitierte die Zeitung einen Insider.
Norwegian: Pleite in Schweden und Dänemark
Die norwegische Fluggesellschaft Norwegian Air Shuttle hat in der Corona-Krise die Pleite von vier Tochterunternehmen in Schweden und Dänemark mit rund 4.700 Beschäftigten verkündet. 1.571 Piloten und 3.134 Mitglieder der Bordbesatzung verlieren nun ihren Arbeitsplatz, wie die Billig-Airline am Montag mitteilte.
Unternehmenschef Jacob Schram erklärte, der Zwang zur Insolvenz sei "herzzerreißend". Er bedaure die Folgen für die Kollegen "aufrichtig". Das norwegische Personal sei nicht von der Insolvenz berührt, weil der norwegische Staat aufgrund des Virusausbruches die gehaltsbezogenen Kosten übernehme, so Schram weiter. (apa/red)