USA: Geschäftsreiseverband ACTE muss Insolvenz anmelden
Die Association of Corporate Travel Executives (ACTE) hat in den USA einen Antrag auf Insolvenz nach Chapter 7 gestellt. Damit ist schon jetzt klar, dass es für den internationalen Geschäftsreiseverband kein Überleben gibt: Er wird nach mehr als 32 Jahren abgewickelt.
Als Grund für die Pleite wird auf der Website der ACTE unter anderem die Absage der Asien-Konferenz in Macau im August genannt. Die Verluste daraus habe man als "kleiner gemeinnütziger Verein" nicht mehr kompensieren können. Verschiedene Rettungsversuche seien angesichts der schwierigen Situation der Branche gescheitert.
"Die Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder der ACTE haben unermüdlich daran gearbeitet, die Kosten zu senken und ein Zuhause für die ACTE-Community in einer größeren Organisation zu finden", heißt es in der Erklärung. Die jüngsten Corona-Entwicklungen hätten aber Partner und Investoren zu Recht daran zweifeln lassen, dass die ACTE in der nächsten Zeit wieder erfolgreich arbeiten könne.
"In dieser Phase besteht der steuerlich und moralisch verantwortliche nächste Schritt für uns darin, den Betrieb einzustellen und einen Treuhänder zu beauftragen, um die Verteilung der Zahlungen an die Gläubiger zu bestimmen", schreibt der Vorstand der ACTE: "Es war eine Freude, Teil dieser Bewegung zu sein, und wir hoffen, dass die Beziehungen, die Sie durch die ACTE geknüpft haben, über Jahre hinweg bestehen bleiben und fruchtbar sind".
Übrig bleibt nur die GBTA
Die Global Business Travel Association (GBTA) ist somit künftig die einzige internationale Interessensvertretung, die noch für Travel Manager und Unternehmen in Frage kommt. Sie ist derzeit aber ebenfalls mit massiven Problemen konfrontiert, seit CEO Scott Solombrino in einem anonymen Brief Rassismus, Sexismus, Demütigungen von Mitarbeitern, verbale Übergriffe und der Missbrauch von Geldern vorgeworfen wurde.
Solombrino wurde inzwischen beurlaubt, bis alle Vorwürfe bis ins Detail geklärt sind. Viele Mitglieder fordern aber längst nicht nur den Rücktritt des CEO, sondern auch des gesamten Vorstands, der Solombrino erst im April dieses Jahres einstimmig in dieses Amt befördert hat. CWT hat bereits die Einstellung der Zahlungen an die GBTA angekündigt. (red)