Flughafen Wien: 50 Prozent weniger Umsatz im ersten Halbjahr
Der Flughafen Wien verzeichnet im ersten Halbjahr zwei Drittel weniger Passagiere und ein Umsatzminus von 51,2%. Im Juli ging die Zahl der Passagiere im Vergleich zu 2019 sogar um 81,8% zurück.
Insgesamt verzeichnete die Flughafen-Wien-Gruppe inklusive der Auslandsbeteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice von Jänner bis Juni 2020 mit 6,2 Millionen Passagieren einen Rückgang von 66,0% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Am Standort Wien ging die Zahl der Passagiere um 65,3% auf rund fünf Millionen zurück. Die Zahl der Flugbewegungen sank von Jänner bis Juni 2020 um 58,5% auf 53.093 Starts und Landungen. Die durchschnittliche Auslastung (Sitzladefaktor) reduzierte sich von 75,1% auf 63,9%, das Frachtaufkommen um 20,7% auf 107.860 Tonnen.
Massives Sparprogramm als einzige Möglichkeit
Die Umsatzerlöse sanken im ersten Halbjahr um 51,2% auf 195,8 Millionen Euro. Das EBITDA verschlechterte sich um 73,3% auf 48,9 Millionen Euro und das EBIT um 113,8% auf ein Minus von 16,2 Millionen Euro. Das Nettoergebnis vor Minderheiten ging um 121,9% auf ein Minzs von 18,2 Millionen Euro zurück. Die Nettoverschuldung erhöhte sich auf von 81,4 auf 149 Millionen Euro.
Ein massives Sparprogramm mit einem Volumen von 220 Millionen Euro, das um 100 Millionen Euro reduzierte Investitionsprogramm und unternehmensweite Kurzarbeit für rund 6.000 Beschäftigte sind die Eckpfeiler der Krisenbewältigung. Trotz Pandemie geht die Entwicklung der Airport City aber weiter: Die ersten Mieter ziehen bereits in den neuen Flughafen Office Park 4 ein.
„Ohne funktionierenden internationalen Flugbetrieb droht sich die Krise zu verlängern. Das gilt nicht nur für Tourismus und Konferenzen, sondern für große Teile von Wirtschaft und Industrie. Deshalb sind dringend europaweit und global einheitliche Reisebestimmungen sowie eine umfassende Teststrategie notwendig, damit ein internationaler Geschäfts- und Urlaubsreiseverkehr wieder flächendeckend möglich ist“, betont Flughafen-Vorstand Dr. Günther Ofner.
Verkehrsentwicklung im Juli 2020
Im Juli 2020 verzeichnete die Flughafen-Wien-Gruppe (Flughafen Wien, Malta Airport und Flughafen Kosice) mit nur noch 734.612 Reisenden ein Minus von 81,9%. Der Standort Wien zählte dabei 81,8% weniger Passagiere als im Vergleichszeitraum des Vorjahres - konkret 576.370 Reisende.
Die Anzahl der Lokalpassagiere nahm um 79,4% ab, die Anzahl der Transferpassagiere um 88,7%. Die Flugbewegungen sanken um 69,6%. Das Passagieraufkommen nach Westeuropa sank um 76,1%, nach Osteuropa um 86,1%, in den Fernen Osten um 98,2%, in den Nahen und Mittleren Osten um 97,3%, nach Nordamerika um 97,6% und nach Afrika um 91,4% ab.
"In den ersten beiden Augustwochen ist die Zahl der Reisenden auf rund 25.000 pro Tag gestiegen. Es bleibt aber abzuwarten, wie sich der Flugverkehr angesichts der weltweiten Covid-19-Steigerungsraten in den kommenden Monaten weiter entwickelt. Die kurzfristigen Änderungen bei Reisebestimmungen werden sich jedenfalls stark hemmend auf das Passagieraufkommen auswirken“, prognostiziert Flughafen-Vorstand Mag. Julian Jäger. (red)