WTTC spricht sich gegen Impfpflicht für Flugreisende aus
Das World Travel & Tourism Council (WTTC) ist in der Corona-Pandemie gegen eine Impfpflicht für Flugreisende. Die Präsidentin Gloria Guevara betonte am Digital-Gipfel „Reuters Next, der Königsweg sei die Isolation der mit Covid-19 Infizierten.
Bei früheren Ausbrüchen von schweren Infektionskrankheiten - wie Ebola, Sars und Mers - habe sich gezeigt, dass das Reisen auch ohne Impfstoff weiter möglich gewesen sei, da die Infizierten isoliert werden konnten.
In der jetzigen Pandemielage seien Schnelltests geeignet, die beispielsweise vor dem Besteigen des Flugzeugs auch zu relativ niedrigen Kosten gemacht werden könnten, sagte Guevara: „Wir glauben jedoch nicht, dass Impfungen zu einer Voraussetzung gemacht werden sollten".
Staatssekretär erwartet Impfnachweis für Flugreisen
Der im Klimaschutzministerium für Energie und Luftfahrt zuständige Staatssekretär Magnus Brunner erwartet hingegen, dass der Covid-19-Impfpass in Zukunft bei vielen Reisen mitzuführen sein wird, wie er in einem APA-Interview erklärte.
In Österreich werde es zwar keine Impfpflicht geben, verwies Brunner auf die Regierungslinie. International gingen aber die Überlegungen ganz klar in Richtung Impfnachweis. So werde etwa überlegt, den Impfstatus in Buchungssysteme aufzunehmen.
Impfnachweis ist "unternehmerische Entscheidung"
„Grundsätzlich ist es für Fluglinien natürlich eine unternehmerische Entscheidung, ob sie einen Impfnachweis für ihre Passagiere verlangen", sagte Brunner. Es sei außerdem denkbar, dass einzelne Staaten wie etwa Australien sich dazu entschließen, eine verpflichtende Impfung als Einreisekriterium einzuführen.
„Auch seitens der WHO wird ja überlegt, eine Covid-19-Impfung in einen internationalen Impfpass aufzunehmen", so Brunner. Bis dahin gelte es, Flugpassagiere zu testen. Der Flughafen Wien sei hier ein Vorreiter. Viele dieser Fragen seien aber nur auf EU-Ebene lösbar. (apa/red)