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Krisenjahr 2020: Motel One Group schreibt erstmals Verluste

Die Corona-Pandemie mit den behördlich angeordneten Einschränkungen der Reise- und Geschäftstätigkeit hat deutliche Spuren in der Bilanz der Motel One Group hinterlassen: Die Gesamtauslastung der 75 Hotels lag 2020 bei nur 28% - nach 77% im Jahr 2019.

Der Umsatz der Budget Design Hotelgruppe mit Hauptsitz in München sank daher im Vergleich zum Vorjahr um 63% von 562 Millionen auf 209 Millionen Euro. Im Ergebnis vor Steuern (EBT) steht somit erstmals in der Firmengeschichte ein Verlust von 102 Millionen Euro zu Buche - nach einem Gewinn von 166 Millionen Euro im Vorjahr.

Bereits berücksichtigt sind dabei staatliche Hilfen von 4 Millionen Euro - insbesondere aus Österreich. In Deutschland war die Motel One Group zunächst nicht antragsberechtigt. Erst im März 2021 konnten nachträglich Anträge für die sogenannte „Erweiterten November- und Dezember-Hilfen“ gestellt werden. Eine Auszahlung ist bislang nicht erfolgt.

In den sieben österreichischen Häusern betrug die Auslastung ebenfalls nur 28% (2019: 83%), sodass sich der Umsatz von 59 auf 21 Millionen Euro verringerte. In Österreich weist das Ergebnis vor Steuern (EBT) einen Verlust von 9,5 Millionen Euro aus – im Gegensatz zu einem Gewinn im Vorjahr von 12,5 Millionen Euro.

Liquiditätsreserve und Eigenkapitalbasis

Dank der konservativen Bilanzpolitik der letzten Jahre sei die Kapitalausstattung trotz der gravierenden Ausfälle im operativen Geschäft weiterhin solide, betont die Motel One Group in einer Aussendung. Obwohl sich die Reserven erheblich verringerten, sei man sowohl bei der Liquidität als auch beim Equity weiterhin "gut aufgestellt".

Konkret schrumpfte die Liquiditätsreserve zum 31. Dezember 2020 um mehr als 100 auf 163 Millionen Euro. Eine Stablisierung war dabei nur durch die Verschiebung von Investitionen, den Cash-Zufluss aus einer Immobilientransaktion und einen Dividendenverzicht möglich. Das Eigenkapital reduzierte sich von 547 auf 462 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote von 82% auf nunmehr 66%.

Wachstum auf 102 Hotels ist gesichert

Im Jahr 2020 stand mit dem Motel One Bonn-Hauptbahnhof nur eine Eröffnung auf dem Plan. 2021 werden aber sechs Hotels mit insgesamt rund 2.300 Zimmern an den Start gehen - in Köln, Nürnberg, Hamburg, Aachen, Stuttgart und Manchester. In Österreich sind 2022 mit Graz und Innsbruck zwei Neueröffnungen im Sommer und Herbst geplant.

Insgesamt ist das Wachstum auf 102 Hotels mit 29.072 Zimmern vertraglich gesichert. In den beiden letzten Jahren - auf dem Höhepunkt des konjunkturellen Zyklus und der Mietpreise - war Motel One mit Neuabschlüssen zurückhaltend. Nun geht das Unternehmen aber davon aus, dass die Krise neue Wachstumschancen eröffnen wird.

Erholung der Hotellerie erst im Herbst 2023

Bei der Motel One Group geht man davon aus, dass 2021 ein weiteres Krisenjahr mit erneut hohen operativen Verlusten wird. Langfristig werde der globale Trend des Reisens nach Corona wieder Fahrt aufnehmen, heißt es. Mit einer Erholung der Nachfrage auf Vor-Corona-Niveau in der Hotellerie rechnet man aber erst ab Herbst 2023. (red)





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