micelab:bodensee startet virtuelle Forschungs- und Lernreise
micelab:bodensee begibt sich erstmals auf eine einjährige Forschungs- und Lernreise im digitalen Raum: Auf der micelab:expedition gehen die Teilnehmer in zehn Veranstaltungen eigenen Ressourcen und Stärken auf den Grund.
Das Thema „Sicherheit im Umgang mit Unsicherheit“ trifft zwar den Nerv der Zeit, stand allerdings schon vor Corona fest. Es sollte 2020 in einem physischen Treffen bearbeitet werden. Nun hat das micelab:bodensee eine virtuelle Version ins Leben gerufen.
Der Start erfolgte bereits Ende März. Als Reiseziel wird ein analoges Forschungsmodul im Frühjahr 2022 angesteuert. Dazwischen sollen sich auf den zehn Einzelveranstaltungen der micelab:expedition Forschungseinheiten und Impulsgeber aus verschiedenen Fachrichtungen abwechseln.
Austausch und Lernen auf Augenhöhe
„Die Pandemie erzeugt Ohnmachtsgefühle, gerade im Eventbereich. Die Lernreise soll die micelab-Community mit Übungen unterstützen, diese zu überwinden und ins Handeln zu kommen“, sagt Kurator Michael Gleich. Letztlich soll sie auf vier Ebenen stärken: persönlich sowie als Unternehmen, als Community um den Bodensee und Vorreiter in der Branche.
Das neue Format nutzt dabei die Methode „Appreciative Inquiry“ – die „wertschätzende Erkundung“. Sie kommt aus der Organisationsentwicklung und hilft Personen, Arbeitsgruppen oder Unternehmen dabei, eigene Stärken und Ressourcen zu erkennen.
AI arbeitet vor allem mit Fragen. „Was hat dir geholfen, schwierige Situationen zu meistern?“, nennt Kurator Michael Gleich ein Beispiel. AI-Expertin Vera Hofmann begleitet den Prozess und liefert fachlichen Input.
Leichter Einstieg für Neulinge
Für Anja Salomon, Sprecherin des Vereins BodenseeMeeting e.V. und Leiterin des St. Gallen Convention Bureau, war der Auftakt das Optimum für die aktuellen Bedingungen: „Auch im digitalen Raum war das micelab-Feeling zu spüren und es ist gelungen, sich auf persönlicher Ebene auszutauschen und miteinander zu lernen“.
Neulinge lernten im Vorfeld in virtuellen Blind Dates mit langjährigen Mitgliedern das micelab:bodensee kennen. „Das hat zur Vertrauensbildung beigetragen – eine unverzichtbare Qualität, um Menschen abzuholen und Unsicherheiten abzulegen“, betont Kuratorin Tina Gadow.
Events Vorarlberg Plattform als Infopool
Die Events Vorarlberg Plattform dient der micelab-Community als Infopool und zum Austausch. Auch Padlets mit Ergebnissen der Veranstaltungsreihe, Videos, Lerninhalte und -spiele sowie weitere Termine können abgerufen werden.
„So lernen wir nebenbei, mit Hybridität ganz selbstverständlich umzugehen und die Möglichkeiten künftig auch bei physischen Treffen mitzudenken und zu nutzen“, erklärt Anja Neumann von Convention Partner Vorarlberg.
Vier „Reisechronisten“ halten alles fest
Convention Partner Vorarlberg setzte das Tool bereits mehrfach erfolgreich ein - etwa beim Female Future Festival 2020 mit mehr als 600 Teilnehmern. „Die Events Vorarlberg Plattform erlaubt auch, vor und nach einer Veranstaltung in Kontakt zu bleiben, voneinander zu profitieren und Gelerntes zu vertiefen“, so Neumann.
Während der micelab:expedition, die per Zoom abgehalten wird, notieren vier „Reisechronisten“ jeweils in Echtzeit die Ergebnisse und Zitate an der digitalen Pinnwand, die ebenfalls auf der Plattform eingebunden ist.
Ressourcen aufdecken und nützen
In der ersten Veranstaltung leitete der bekannte Poetry-Slammer Lars Ruppel die 35 Teilnehmer spielerisch an, ihre ungeahnten Potenziale aufzudecken. So schrieben die Teilnehmer etwa Gedichte, indem sie zufällig ausgewählte Textformen mit einem Thema kombinierten.
„Lars hat uns auf witzige Art dazu gebracht, Unsicherheiten zu überwinden“, erzählt Anja Salomon begeistert: „Das neue Format hilft uns, unsere Fähigkeiten und Kreativität bewusst zu machen und zu schätzen. Das brauchen wir mehr denn je.“ Die nächste Einheit findet am 28. April 2021 statt. (red)