Städte- und Kongresstourismus braucht Gäste aus aller Welt
Das Gesundheitsministerium hat eine neue Covid-19 Einreiseverordnung veröffentlicht. Vieles ist erfreulich. Bei den Fachverbänden der Reisebüros und der Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sieht man aber trotzdem auch noch viel Handlungsbedarf.
Voraussetzung für jede Art der Einreise in Österreich ist ab sofort der Nachweis einer Impfung, Testung oder Genesung. Kinder ab einem Alter von zehn Jahren müssen getestet werden, darunter zählt der Immunitätsstatus der Eltern bzw. der Aufsichtsberechtigten. Dennoch beinhaltet die neue Regelung – entgegen den Erwartungen - auch einige Schwierigkeiten für die österreichische Reisebürobranche und Hotellerie.
„Es ist natürlich erfreulich, dass nun in viele Länder der EU viel einfacher gereist werden kann und die Gäste vice versa zu uns kommen können. Andererseits ist es enttäuschend und schwierig, dass ganz wichtigen Herkunftsländern - wie den USA, Großbritannien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten - die Einreise komplett untersagt ist“, kommentieren Gregor Kadanka, Obmann des Fachverbandes der Reisebüros, und Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie, die aktuelle Regelung.
Reisefreiheit mit einigen Einschränkungen
„Es ist sehr schade, dass die Reisefreiheit in Europa nicht komplett wieder hergestellt wurde“, sagt Kadanka: „Wenn man genesen, geimpft oder getestet ist, kann man zwar aus den meisten Ländern Europas einreisen, für Länder auf einer anderen Liste - wie zum Beispiel das wichtige Urlaubsland Kroatien - gilt dies allerdings nur eingeschränkt. Das ist nicht nachvollziehbar.“
Auch Gäste aus für Österreich wichtigen Herkunftsmärkten - wie etwa den Niederlanden oder Schweden - würden trotz Tests bei der Einreise eine Quarantäne antreten müssen. „Diese kann zwar ab dem fünften Tag nach der Einreise mit einem neuerlichen negativen Testergebnis zwar beendet werden - aber welcher Tourist nimmt denn bei einem Urlaub eine solche Quarantäne in Kauf?“, unterstreicht Kraus-Winkler die Problematik.
Städte- und Kongresstourismus braucht Gäste
Österreichweit gesehen sei der europäische Markt im Moment sicherlich der wichtigste. Für den Städte- und Kongresstourismus sei es allerdings von höchster Bedeutung, dass Hauptquellmärkte - wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Russland, USA oder UK - auch einreisen dürfen, wenn die 3-G-Regel erfüllt ist, meinen Kadanka und Kraus-Winkler unisono: „Denn ein funktionierender und florierender Städtetourismus ist das ganze Jahr hindurch Garant für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Innovation im Tourismus.“
Impfstoffe: Dringender Handlungsbedarf
Problematisch sieht die Hotellerie-Branchensprecherin auch, dass Personen, die mit „Nicht-EMA-Vakzinen“ geimpft sind, keine Erleichterungen bei der Einreise nach Österreich und bei Zutrittsbeschränkungen erhalten: „Ich denke hier vor allem an die Gäste aus Ungarn, Russland oder dem asiatischen Raum, die beispielweise mit SputnikV geimpft wurden. Hier haben wir dringenden Handlungsbedarf.“
„Zahlreiche europäische Destinationen haben die Einreise für Touristen gelockert. Wir hoffen nun auf eine rasche Erweiterung und Liberalisierung, um im international härter werdenden Wettbewerb und der bereits startenden touristischen Aufholjagd vorne mit dabei sein zu können“, so Kadanka und Kraus-Winkler abschließend. (red)