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Trauer um den österreichischen Messe-Pionier Gerd A. Hoffmann

Gerd A. Hoffmann ist nach längerer Krankheit an einem Krebsleiden verstorben. Die österreichische Messe-Szene verliert mit ihm eine Persönlichkeit, die mit visionärem Denken und Handeln eine Vielzahl von Fach- und Publikumsmessen zum Maßstab ihrer Branchen machte.

Ohne ihn würde das österreichische Messewesen heute vermutlich anders aussehen: Gerd A. Hoffmann war über Jahrzehnte ein wichtiger Motor und innovativer Geist im Veranstaltungsgeschäft. Aufgrund seines weltoffenen Zugangs, seiner Begeisterungsfähigkeit und der Gabe, große Visionen umzusetzen, genoss er in allen Branchen großen Respekt.

Selbst von den direktesten Mitbewerbern wurde er geschätzt - auch für seinen auf Fairness beruhenden Unternehmerstil. Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Würdigungen - unter anderem den Bacchus-Preis des Weinbauverbands für besondere Verdienste um den österreichischen Wein.

VieVinum und Art&Antique

Gerd A. Hoffmann startete 1994 mit der Organisation neuer Messeformate, die Branchen wie Kunst, Design, Schmuck und Wein in Aufbruchsstimmung versetzten. Seine Leuchtturmprojekte waren die Art&Antique in Salzburg und Wien sowie die VieVinum in der Wiener Hofburg, die zum Schaufenster für den bemerkenswerten Aufstieg der österreichischen Weinwirtschaft wurde.

Bereits als Sängerknabe zeigte Gerd A. Hoffmann einen ausgeprägten Sinn für Kunst und Kultur. Zahlreiche Tourneen führten ihn rund um den Erdball und weckten sein Interesse an fremden Kulturen und Sprachen. Sein Berufsleben startete er mit Engagements in Brüssel als Volontär bei der Weltausstellung und in den USA, wo er einige Jahre als Verkaufsrepräsentant eines Reiseunternehmens tätig war.

Niki Lauda Show und Jaspowa

Zurück in Österreich ,machte er sich 1969 mit der ARGE für Fachausstellungen selbstständig und begann, verschiedenste Formate auszurichten - unter anderem die Niki Lauda Show oder die Jagd & Sportwaffenmesse Jaspowa, die noch heute erfolgreich von Reed Exhibitions Österreich veranstaltet wird. Dies geschah zu einer Zeit, als Messen dieser Art in Österreich eine absolute Neuheit darstellten.

Nach dem Verkauf seines Unternehmens an die Wiener Messen AG oblag ihm dort die Vorstandsposition für Verkauf, Werbung und Marketing, ehe er wenig später zum Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens berufen wurde. Unter seiner Leitung wurde 1986 erstmals die „Vinova“ durchgeführt - die erste Weinmesse im deutschsprachigen Raum.

Die Liebe zu Kunst und Kulinarik

1994 folgte mit der Gründung von M.A.C. Hoffmann die Rückkehr zur Selbstständigkeit - diesmal als Familienunternehmen mit seiner Ehefrau Renate Hoffmann und seiner Tochter Mag. Alexandra Graski-Hoffmann, welche die gemeinsam installierten Messen Art&Antique und VieVinum erfolgreich weiterführt. Viele Aussteller zählten zu seinem engsten Freundeskreis.

Seine Liebe zum Wein und zur Kulinarik, zur edlen Kunst und zu Jagdgesellschaften lebte er leidenschaftlich. Gerd A. Hoffmann war aber nicht nur ein erfolgreicher Manager. Er war auch eine überaus gewinnende Persönlichkeit und strahlte eine durch nichts zu erschütternde innere Ruhe aus.

„Es ist, wie es ist“

Selbst die Diagnose Krebs, der er sich vor Jahren stellen musste, änderte daran nichts. Lange Zeit kämpfte er gegen das Leiden tapfer an, eine Zeit lang auch mit Erfolg. Das rang vielen, die ihn näher kannten, Bewunderung und tiefen Respekt ab.

„Es ist, wie es ist.“ So hat er mit einem Lächeln den Lauf des Lebens akzeptiert. Am 9. Juli 2021 hat Gerd A. Hoffmann diesen Kampf verloren. Sein Erbe aber wird weiterleben. (red)





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