Immer mehr Airlines wollen eine Impfpflicht für ihre Mitarbeiter
Unter dem Druck staatlicher Anforderungen verpflichten weitere US-Airlines ihre Mitarbeiter zu Corona-Schutzimpfungen. Auch Lufthansa will eine Impfpflicht. Sonst sei ein stabiler weltweiter Flugbetrieb künftig nicht darstellbar.
"Als weltweit operierende Airline befürworten wir eine verpflichtende Impfung für unsere Crews", bekräftigte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser zuletzt in der "Bild am Sonntag". US-Präsident Joe Biden verfügte, dass ab 8. Dezember nur noch Unternehmen mit geimpften Mitarbeitern staatliche Aufträge bekommen. Mehrere Fluggesellschaften gehen davon aus, dass sie unter diese Regel fallen werden.
Impfung oder Kündigung
United Airlines hatte schon zuvor Corona-Impfungen für alle Mitarbeiter vorgeschrieben. Mehr als 96 Prozent erfüllten die Vorgabe, knapp 600 Beschäftigte weigerten sich und sollen nun entlassen werden. Ende August hatte Lufthansa mitgeteilt, man arbeite mit den Personalvertretungen an entsprechenden Vereinbarungen.
Ein Sprecher sagte am Sonntag auf Anfrage: "Mit den Mitbestimmungsgremien sind wir im Austausch, um eine Lösung zu finden." Bereits seit Jahrzehnten sei der Nachweis anderer Impfungen etwa gegen Gelbfieber für Lufthansa-Crews im Langstreckeneinsatz üblich, um die Einreisevoraussetzungen vieler Ländern zu erfüllen, hieß es weiter.
SWISS und Air New Zealand
Für die Einsatzplanung müsse es zumindest möglich sein, die Covid-Impfdaten der Crews zu erfragen und zu erfassen. SWISS hatte im August die Impfpflicht für Besatzungen eingeführt und will Kabinenpersonal kündigen, das sich nicht gegen das Coronavirus impfen lässt. Bis 1. Dezember müssen alle vollständig geimpft sein.
Die staatliche neuseeländische Fluggesellschaft Air New Zealand wird ab Februar nur noch vollständig geimpfte Passagiere auf internationalen Flügen zulassen. Dies gebe sowohl dem Kunden als auch den Mitarbeitern die Gewissheit, dass jeder an Bord die gleichen gesundheitlichen Anforderungen erfüllt, so Vorstandschef Greg Foran. Die Impfung gegen Covid-19 sei "die neue Realität bei internationalen Reisen". (apa/red)