Lufthansa: Nachfrage bei Geschäftsreisen steigt deutlich
Nach dem Nachfrage-Einbruch während der Corona-Pandemie erholen sich die Geschäftsreisen nun doch zügiger als erwartet, berichtet Lufthansa-Chef Carsten Spohr in einem Interview mit der Kleinen Zeitung.
"Der Geschäftsreiseverkehr ist schneller und stärker zurückgekehrt als erwartet", sagt der nun wieder merkbar optimistischere Konzernchef im Gespräch. Die Erholung sei in der Nachfrage deutlich spürbar - insbesondere in Österreich, Deutschland, Schweiz, Belgien und Norditalien.
"Wir haben zuletzt mehr Flugzeuge eingesetzt und auf einigen innerdeutschen Strecken den Stundentakt schon wieder eingeführt. Unser Angebot auf der Kurzstrecke werden wir noch einmal um 15% ausweiten, indem wir weitere Frequenzen anbieten und größere Flugzeuge wie den Airbus A321 einsetzen", so Spohr.
Lufthansa erwartet verlängerte Reisesaison
Bis zum dritten Quartal - also bis Ende September - hätten sich die Geschäftsreisen "noch auf niedrigem Niveau" bewegt, jetzt gerade würden sie aber wieder stark anziehen: "Alle wollen sich wieder persönlich treffen, privat genauso wie geschäftlich", vermutet der Lufthansa-Chef.
Einen neuerlichen, abrupten Abbruch der Nachfrage werde es diesen Winter voraussichtlich nicht geben. "Momentan erleben wir eine Verlängerung der Sommerreisesaison in den Herbst und in den Winter hinein", berichtet Spohr. Das liege an Nachholeffekten, aber auch an der für November angekündigten Öffnung der USA.
Keine Öffnungssignale aus Asien
In Richtung Asien bleiben die Reisebeschränkungen allerdings weiterhin restriktiv. "Das schmerzt erheblich, weil die Verkehre nach Asien für die Lufthansa und Austrian ein sehr wichtiges Geschäftsfeld sind", räumt Spohr ein.
Eine Öffnung sei noch nicht in Sicht: "Dass es noch keine Perspektive gibt, wann China wieder für Reisende öffnet oder wann für Flüge nach Indien wieder alle Verkehrsrechte genutzt werden können, ist für uns und für den globalen Luftverkehr insgesamt belastend", so der Airline-Chef. (apa/red)