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Omikron trifft Luftfahrt hart

Der internationale Flugverkehr wird von der global wieder aufflammenden Coronapandemie immer stärker getroffen, so kündigte Hongkong an, ab Sonntag für einen Monat Umsteigeflüge aus rund 150 Ländern auszusetzen, die als Covid-Hochrisikogebiete gelten.

Die chinesisch regierte Insel verfolgt wie China eine Null-Covid-Politik. Betroffen vom Einreiseverbot sind auch Flüge aus vielen europäischen Ländern mit gestiegenen Infektionszahlen.

Vorfälle in Hongkong und Shanghai

Die Regierung Hongkongs reagiert damit auf Dutzende Corona-Ausbrüche der Omikron-Variante seit Ende letzten Jahres. Nach drei Monaten ohne lokale Infektionen wurde die Krankheit nach Behördenangaben durch zwei Crewmitglieder von Cathay Pacific Airways eingeschleppt. Aufgrund strenger Quarantäneauflagen für Flugzeugbesatzungen ist die Zahl der Frachtflüge schon so stark gesunken, dass die Regierung vor Versorgungsproblemen und steigenden Preisen warnte. Lufthansa Cargo fliege mit Luftfracht Hongkong weiter an, allerdings ohne längeren Zwischenstopp der Crews, wie eine Sprecherin der Lufthansa-Tochter erklärte. Die Besatzung wechsle stattdessen in Indien. China setzte am Freitag 30 weitere internationale Flüge aus. Das betrifft Flüge aus Frankfurt und Paris neben Verbindungen in die USA, Kanada und Australien. Damit dürfen fast keine internationalen Passagierflüge mehr in China ankommen. Im September gab es nach Behördenangaben ohnehin nur noch 200 Flüge in der Woche - das sind zwei Prozent des Vorkrisenvolumens von 2019. Shanghai hatte am Donnerstag fünf Infektionsfälle gezählt, die aus den USA kämen.

Schlechte Aussichten für Q1

Das erneute Aufflammen der Pandemie weltweit verschlechtert die Aussichten für die internationale Luftfahrt im ersten Quartal. Strengere Reiserestriktionen in vielen Ländern können anders als vor einigen Monaten auch Geimpfte treffen, da auch für diese das Ansteckungsrisiko gestiegen ist. "Es besteht Unsicherheit, wenn man sich Covid einfängt, im Ausland unvorhersehbar festzustecken", sagte der Chef des ungarischen Billigfliegers Wizz, Joszef Varadi, zu Reuters. Die Airline hat Flüge in die Vereinigten Arabischen Emirate im Programm. Für die gebe es aber noch Nachfrage von risikobereiten Reisenden. Der Chef des internationalen Airline-Verbandes IATA, Willie Walsh, erklärte in dieser Woche, das erste Quartal werde schwieriger als erwartet. Denn seit Dezember seien die Buchungen abgesackt.

Nachfragerückgang von rund 38%

Nach Daten des Reiseforschers Forwardkeys werden derzeit 38 Prozent des Vorkrisenniveaus an internationalen Flügen angeboten, nach 58 Prozent im Oktober. Omikron führe vielerorts zu kürzeren Fristen für notwendige Coronatests vor Reiseantritt und ebenso bereits zu Personalengpässen bei Airlines wegen steigender Krankheitszahlen, erklärte Olivier Ponti von Forwardkeys. Letzteres betraf vor allem Fluggesellschaften aus den USA und Australien, in Europa aber auch schon Finnair. In dieser Woche seien mit einem Minus von 7,2 Prozent so viele Flüge weltweit gestrichen worden wie seit einem halben Jahr nicht mehr, berichtete der Reisedatenanbieters OAG. Bei der Lufthansa zählten die Datensammler ein Minus von 17 Prozent. Die Airline hatte vor Weihnachten eine Streichung von 33.000 Flügen angekündigt wegen des Nachfragerückgangs aufgrund der Pandemie. Bei Ryanair erfasste OAG sogar den Wegfall von 44 Prozent der Flugverbindungen. (APA/Reuters/red)





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