Arbeitswelten neu denken: ÖHV-Kongress mit 700 Teilnehmern
Der ÖHV-Kongress von 2. bis 4. Mai in der Wiener Hofburg war der erste große Kongress in der Bundeshauptstadt nach dem zweiten Corona-Winter. 700 Teilnehmer sorgten für volle Säle im Kongresszentrum.
Der Mitarbeiter-Mangel in Hotellerie und Gastronomie, die steigenden Energiekosten und die Folgen der Pandemie und des Ukraine-Krieges erwiesen sich als Schwerpunkte des Kongresses, der dem Thema „Lebensläufe. Arbeitswelten neu denken“ gewidmet war.
Walter Veit - seit Jänner neuer Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) - sprach sogar von „Jahrhundert-Herausforderungen“, die auf die heimische Branche zukommen würden: „Wir stellen uns dafür auf. Aber wir brauchen die Politik, um die Rahmenbedingungen nachzuschärfen“, so Veit.
Hotellerie hofft auf die Rot-Weiß-Rot-Karte
Zumindest auf den internationalen Megatrend „Mitarbeiter-Mangel“ hat die Politik schon reagiert und eine Novelle der Rot-Weiß-Rot-Karte angekündigt. Arbeitsminister Martin Kocher stellte in seinem Referat auf dem ÖHV-Kongress die Details der Novelle und die Eckpunkte der österreichischen Arbeitsmarktpolitik vor.
Weitere renommierte Referenten waren unter anderem die WIFO-Arbeitsmarktexpertin Margit Schratzenstaller, der Philosoph Richard David Precht, whatchado-CEO Jubin Honarfar, Bestseller-Autor Benedikt Ahlfeld und der Körpersprache-Experte Stefan Verra - um nur einige zu nennen.
Republik ehrte Michaela Reitterer
Den emotionalen Höhepunkt des Kongresses bildete die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für besondere Verdienste um die Republik Österreich an Michaela Reitterer, die von 2013 bis Jänner 2022 als ÖHV-Präsidentin fungiert und die Vereinigung in dieser Zeit maßgeblich geprägt hatte.
„Michaela Reitterer hat mit ihrer Argumentationsstärke, Sachlichkeit und authentischen Art viele Initiativen gestartet und die Hotellerie in eine neue Ära geführt. Dabei waren ihr Themen wie Nachhaltigkeit und die zeitgemäße Aus- und Weiterbildung von jungen und engagierten Personen ein besonders großes Anliegen“, betonte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger in ihrer Laudatio.
Auch Walter Veit war voll des Lobes für seine Vorgängerin, die bereits zur ÖHV-Ehrenpräsidentin ernannt wurde: „Die ÖHV ist in den letzten neun Jahren von 1.250 auf 1.650 Mitglieder gewachsen - und das hat vor allem mit deinem Engagement und deinem Elan zu tun: Du hast die ÖHV nachhaltiger gemacht und die Branche resilienter. Die ÖHV konnte quantitativ wachsen, weil wir uns mit dir an der Spitze qualitativ weiterentwickelt haben“. (red)