Deutsche Bahn: Erster nicht fliegender Partner der Star Alliance
Die Deutsche Bahn (DB) wird ab August dieses Jahres als erstes Unternehmen außerhalb der Luftfahrt offizieller Partner der Star Alliance. Für die Airlines des internationalen Bündnisses eröffnen sich dadurch völlig neue Möglichkeiten.
Die zuletzt stark ausgebaute Zusammenarbeit mit Lufthansa werde nun auf alle 26 Partner der Star Alliance ausgeweitet, erklärt Bahn-Vorstand Michael Peterson. Damit sei für Strecken wie Mannheim-Melbourne oder Freiburg-Singapur und zurück nur noch ein einziges Ticket notwendig.
Die vor 25 Jahren unter der Führung der Lufthansa gegründete Star Alliance hat im Moment 26 Fluggesellschaften als Mitglieder, die an mehr als 50 internationalen Drehkreuzen zusammenarbeiten. Dazu kommen sogenannte Verbindungspartner, zu denen nun mit 1. August 2022 auch die Deutsche Bahn als erste Nicht-Fluggesellschaft stößt.
Von Bangkok zu jedem deutschen Bahnhof
Damit können die Kunden von Star-Alliance-Mitgliedern wie Thai Airways oder United Airlines mit ihren Tickets nach der Landung in Deutschland nahtlos die DB-Züge nutzen. Auch in anderen Ländern seien Partnerschaften mit Verkehrsträgern möglich, betont Star-Alliance-Chef Jeffrey Goh und nennt Züge in Japan oder Fähren in Hongkong als Beispiele.
Lufthansa und die Deutsche Bahn arbeiten bereits seit längerem auf dem deutschen Markt zusammen und bieten gemeinsame Tickets an, die derzeit pro Jahr von rund 500.000 Kunden genutzt werden. Ihre Zahl soll bis zum Jahr 2030 auf 5 Millionen steigen.
Gleichberechtigte Zugverbindungen in den Systemen
Laut Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister würden Inlandsflüge derzeit wegen der Systemüberlastung besonders häufig gestrichen, weil den Reisenden auf diesen Strecken mit der Bahn sehr gute Alternativen zur Verfügung gestellt werden können. Lufthansa biete über ihre Systeme inzwischen jede innerdeutsche Flugverbindung gleichberechtigt auch mit dem Zug an. Einen dauerhaften Verzicht auf Inlandsflüge befürwortet Hohmeister aber nicht. (apa/red)