Kroatien führt 2023 Euro ein
Kroatien wird seine Landeswährung Kuna ab dem kommenden Jahr durch den Euro ersetzen. Die EU-Kommission gab bereits Anfang Juni grünes Licht für den Währungswechsel.
Jetzt ist es fix: Kroatien führt mit 1. Jänner 2023 die Gemeinschaftswährung Euro ein. Damit steigt die Zahl der Länder des Euroraums auf 20 EU-Mitgliedsstaaten. Zuletzt übernahm Litauen 2015 den Euro als offizielles Zahlungsmittel.
Auch der konkrete Umtauschkurs für die Euro-Einführung steht bereits. Der entsprechende Wechselkurs wurde am Dienstag beim Treffen der europäischen Finanzminister auf 7,5345 Kuna je Euro festgelegt.
Vorteile für Österreich
"Für die heimische Wirtschaft bringt dies große Vorteile", begrüßt die Vize-Generalsekretärin der Wirtschaftskammer (WKÖ), Mariana Kühnel, den finalen Beschluss der EU-Finanzminister in Brüssel. Denn der Währungswechsel biete in fast allen Bereichen neue Chancen für österreichische Unternehmen: "Beispielsweise in der Tourismusbranche eröffnen sich für österreichische Firmen zahlreiche Möglichkeiten - einerseits für Investitionen und Projektbeteiligungen, andererseits für Zulieferungen, die wir als Wirtschaftskammer auch als Wegbereiter und Begleiter unterstützen." Auch beim laufenden Ausbau der kroatischen Infrastruktur seien Aufträge lukrierbar.
Praktisch sei die Währungsänderung Kroatiens, das wegen der historisch recht engen Bande oft als österreichisches Nachbarland ohne direkter Grenze bezeichnet wird, auch für die vielen Austro-Touristen, die den ex-jugoslawischen Staat gerne besuchen. Denn damit müssen Touristen, österreichische und andere Unternehmen aus Eurostaaten, die Kroatien bereisen oder dort tätig sind, in Zukunft keine Wechselspesen mehr bezahlen und ersparen sich die Währungsabsicherung gegen Geldentwertung.
"Für unsere Wirtschaftstreibenden bedeutet dies auch deutlich weniger Unsicherheit, denn die Gefahr der Währungsspekulation sinkt", erläuterte Kühnel in einer Aussendung.
Kroatien mit seinen rund 4 Mio. Einwohnern ist seit 2013 Mitglied der EU, hat bisher aber die Kuna als Währung behalten. Das Land ist seit 1991 unabhängig. Der Nachbar Slowenien - ebenfalls früher Teil von Jugoslawien - hat den Euro bereits 2007 eingeführt. (APA / red)