Lufthansa erhält den ersten neuen Dreamliner mit 294 Sitzplätzen
Mit knapp einem Jahr Verspätung hat Lufthansa ihr erstes Langstreckenflugzeug vom Typ Boeing 787-9 erhalten. Der Dreamliner mit 294 Plätzen landete am Dienstag aus Seattle kommend am Flughafen Frankfurt.
Die Lufthansa Group hat insgesamt 32 Flugzeuge des zweistrahligen Typs für den gesamten Konzern bestellt, der perspektivisch ältere Airbus-Modelle mit vier Triebwerken ersetzen soll. Laut Lufthansa verbraucht die Boeing 787 rund 2,5 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer Flugstrecke und ist damit um 25% effektiver als das Vorgängermodell.
Knapp ein Jahr Verzögerung
Wegen technischer Probleme und eines erst im August aufgehobenen Auslieferungsverbots hatte sich die Übergabe des Flugzeugs um rund ein Jahr verzögert. Boeing lieferte an Lufthansa zuletzt im Dezember 2015 einen Jumbo vom mittlerweile ausgelaufenen Typ 747-8. Danach kamen noch einige Frachter für Lufthansa Cargo und Passagierjets für SWISS vom Typ 777.
Auf dessen neue Langversion 777-9 wartet Lufthansa bereits seit mehreren Jahren und rechnet inzwischen mit einer ersten Auslieferung nicht mehr vor 2025. Weil die große Boeing mit rund 400 Plätzen vorerst auf sich warten lässt, sollen zum kommenden Sommerflugplan 2023 fünf bereits eingemottete Airbus A380 wieder reaktiviert werden.
Erster Einsatz nicht vor Oktober
Um schneller beliefert zu werden, hatte Lufthansa die Boeing-Verträge anderer Airlines übernommen, die in der Corona-Krise abgesprungen waren. Die Innenausstattung der ersten fünf "Dreamliner" entspricht daher nicht exakt den Vorgaben der neuen Lufthansa-Kabine, die im kommenden Jahr ihre Premiere feiern soll.
Zur Angleichung des Designs kommt die erste Maschine mit dem vorgesehenen Taufnamen "Berlin" nun zunächst für einige Wochen in die Frankfurter Wartung, um dann ab Oktober auf Inlandsflügen erprobt zu werden. Als erstes Übersee-Ziel ist Toronto in Kanada vorgesehen. (apa/red)