Flughafen Wien erwartet eine starke Sommersaison 2023
Zufrieden zeigten sich die beiden Vorstände der Flughafen Wien AG, Dr. Günther Ofner und Mag. Julian Jäger, über das Comeback der Passagiere im Rahmen der Präsentation der Verkehrszahlen in Wien. Und der Ausblick ist durchwegs positiv: Auch 2023 wird eine weitere Erholung der Nachfrage erwartet.
Mit 23,7 Millionen Passagieren erreichte der Airport im Vorjahr rund 75% des Vor-Corona-Niveaus. 2019 wurde mit 31,7 Millionen Flugreisenden noch ein neuer Rekord erreicht. Aber für die Sommermonate erwartet der Flughafen mit 90% wieder annähernd so viele Passagiere wie 2019, wie Julian Jäger in seinen Ausführungen präzisierte.
„Die Sommerflugpläne der Fluglinien stimmen uns optimistisch und wir erwarten abermals eine starke Nachfrage nach Flügen zu den typischen Feriendestinationen,“ so Jäger. Auch sein Vorstandskollege Günter Ofner sah einen anhaltenden Trend zu Flugreisen: „Die Reiselust ist ungebrochen. Und auch die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung im Land ist besser als die Stimmung.“
Austrian Airlines liegt auf Platz 1
Mit einem Anteil von 47,1% belegt Austrian Airlines die Spitzenposition im Passagierranking. Die Flughafen-Vorstände bezeichneten die Airline als wichtigen Systempartner, mit dem im Vorjahr eine Top-Performance hinsichtlich Qualität und Pünktlichkeit erreicht werden konnte. Immerhin war Wien 2022 in Europa nach Madrid und Helsinki der drittpünktlichste Flughafen mit mehr als 20 Millionen Passagieren.
Die weiteren Lufthansa-Hubs Frankfurt, München und Zürich konnten da bei weitem nicht mithalten. Ein weiterer wichtiger Player in Wien ist Ryanair, die mit einem Marktanteil von 20,9% Platz 2 belegt. Die Low-Cost-Airline Wizz Air folgt mit einem Anteil von 6,8% auf Platz 3. Dahinter reihen sich Turkish Airlines (2,4%) und Eurowings (2%) ein.
Langstrecke mit Aufholbedarf
Neben dem schmerzlichen Wegfall des Flugverkehrs nach Russland und in die Ukraine war die Langstecke im Vorjahr ein weiteres "Problemfeld". Während sich die Strecken über den Nordatlantik dank der Wiederaufnahme der Flüge durch Austrian und Air Canada einer sehr guten Nachfrage erfreuten, rechnet das Flughafen-Management erst für das laufende Jahr wieder mit einer nachhaltigen Erholung Richtung Asien. Konkret wird als potenzieller Rückkehrer Air China genannt.
Bereits wieder zurück in Wien sind die taiwanesischen Fluglinien China Airlines und EVA Air. Auch Air India wird ab Februar wieder zwischen Dehli und Wien fliegen. Sehr gut sei auch die Nachfragen nach Flügen in den Mittleren Osten. So konnte allein Emirates im Vorjahr bereits wieder 311.000 Passagiere befördern und liegt damit bei 75% des Vor-Corona-Niveaus. Emirates hat erst Anfang Jänner die Flugfrequenz auf durchgehend zwei tägliche Flüge aufgestockt.
Ausblick auf Ziele und Zahlen
Aber auch wirtschaftlich geht es dem Unternehmen Flughafen wieder so gut, dass eine Dividende gezahlt werden kann. Erstmals seit Jahrzehnten ist der Airport schuldenfrei und kann die geplanten Investitionen aus dem eigenen Cash-Flow finanzieren. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Gewinn von 150 Millionen Euro erwartet.
Nach drei schwierigen Jahren wird auch wieder in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Kernprojekt ist die Süderweiterung des Terminals 3 auf 70.000 m² Aufenthaltsfläche. Der Spatenstich ist für Mitte des Jahres geplant und die Fertigstellung 2027. Und nach 23,7 Millionen Passagieren im abgelaufenen Jahr rechnet das Management für dieses Jahr mit 26 bis 27 Millionen Flugreisenden. Das Comeback des Flugverkehrs geht damit weiter. (red)