Bilanz 2022: Wiens Tourismus mit 13,2 Millionen Nächtigungen
Mit 13,2 Millionen Nächtigungen hat Wiens Tourismus im Jahr 2022 rund drei Viertel des Niveaus von 2019 erreicht. Der Umsatz der Beherbergungsbetriebe legte dabei stärker zu als die Zahl der Nächtigungen.
Insgesamt verzeichnete Wien im Vorjahr knapp 5,6 Millionen Ankünfte, was im Vergleich zu 2021 ein rechnerisches Plus von 170% bzw. rund 71% des Aufkommens von 2019 ausmacht. Die 13,2 Millionen Nächtigungen bedeuteten einen Zuwachs von 164% zu 2021 und 75% des Aufkommens von 2019. Die Netto-Nächtigungsumsätze der Beherbergungsbetriebe liegen derzeit für Jänner bis November 2022 vor: Knapp 759 Millionen Euro (+172% zu 2021) ergeben 84% des Vergleichswerts 2019.
Hotelumsatz seit Oktober über dem Niveau von 2019
Stellt man die Entwicklung des Beherbergungsumsatzes den Nächtigungen gegenüber, zeigt sich, dass der Umsatz in den bereits ausgewerteten Monaten Jänner bis November 2022 mit +172% stärker gestiegen ist als die Zahl der Nächtigungen mit +148%. Im Oktober und November lag er bereits um 4% bzw. 11% über dem Allzeit-Rekord aus dem Jahr 2019.
„Unser Festhalten am Qualitätstourismus, die gezielte Ansprache eines kulturinteressierten und kaufkräftigen Publikums, das lückenlose Bearbeiten der wichtigsten Herkunftsmärkte selbst während der Lockdowns und Reisebeschränkungen sowie die globale Positionierung Wiens als Meeting Destination waren wesentliche Grundlage für dieses Ergebnis“, erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
Dezember bei 90 Prozent der Zahlen vor der Pandemie
Der Dezember 2022 trug mit 1.537.000 Nächtigungen (+413%) zum Gesamtergebnis bei und stand damit bereits bei 90% der Nächtigungen im Jahr vor der Pandemie. Die Bettenauslastung lag bei 61,4% (2021: 14,4%), jene der Zimmer bei rund 79% (2021: rund 19%). Auch im Gesamtjahr 2022 erhöhte sich die Auslastung der Betten von 24% auf 46,5% und der Zimmer von rund 31% auf rund 60%.
Rund 79% der Gästenächtigungen 2022 waren Auslandsnächtigungen - nach 83% im Jahr 2019. „Wiens Tourismus nähert sich damit in puncto Internationalisierung seinem früheren Wert an - auch wenn 2022 noch europäische Nahmärkte bestimmender Faktor waren“, betont Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner.
Touristen aus den USA: Rückkehr mit Paukenschlag
Die USA als Wiens aufkommensstärkster Fernmarkt meldeten sich allerdings mit einem Paukenschlag zurück: Im November und Dezember übertraf die Zahl der Nächtigungen bereits das Niveau von 2019. Nach Österreich und Deutschland waren die USA damit wieder Wiens drittstärkster Herkunftsmarkt.
Bei den Umsätzen im Fünf-Sterne-Bereich lagen die Besucher aus den USA sogar an erster Stelle. Insgesamt fanden 65,8% aller US-Nächtigungen im Jahr 2022 im Vier- und Fünf-Stern-Bereich statt - und mehr als die Hälfte aller US-Nächtigungen in Österreich entfiel auf Wien. Stabile Flugverbindungen und ein starker US-Dollar dürften dabei besonders hilfreich gewesen sein.
Europa dominiert den Gästemix - Asien lässt hoffen
Italien, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Rumänien, Israel und Polen komplettieren die Top-10 der nächtigungsstärksten Länder im Jahr 2022. Besonders stark fiel das Wachstum aus Großbritannien aus, das ein Plus jenseits der 400%-Marke brachte. Außerhalb der Top-10 stachen die arabischen Herkunftsmärkte ins Auge - und hier vor allem die Vereinigten Arabischen Emirate, die mit 104.000 Nächtigungen schon 99% ihres Niveaus von 2019 erreichten.
China – 2019 mit über einer halben Million Übernachtungen an 7. Stelle – erholte sich kaum: Mit 56.000 Nächtigungen wurde knapp ein Zehntel des früheren Aufkommens gemessen. „Die Lockerung der Reisebeschränkungen birgt aber Potenzial für Wien, das nach Paris und London das drittbeliebteste Städteziel chinesischer Reisender in Europa ist“, so Kettner.
Hotellerie: Mehr Qualität und innovative Konzepte
Wiens Beherbergungsangebot ist nach den Rückgängen 2021 im Vorjahr wieder gewachsen: In Summe zählte die Stadt 36.710 Zimmer mit 71.345 Betten in 398 Hotelbetrieben. Die Zahl der Zimmer lag damit um 7% und die Zahl der Betten um 5% über 2019. Die Anzahl der Hotels dürfte ihren Wert 2019 (422) aber erst 2025 erreichen. 59% des Betten-Angebots waren dem Vier- bzw. Fünf-Sterne-Bereich zuzuordnen.
„Das Vertrauen in den Standort ist ungebrochen. Umfangreiche Investitionen in die Erneuerung bestehender und die Errichtung neuer Hotels zeugen davon, dass Wien mit einem qualitativ verbesserten Angebot und einer Fülle an innovativen Konzepten aus der Pandemie hervorgeht“, ist Norbert Kettner überzeugt. So verfügte Wien 2019 über 22 Luxushotels - nun sind es 23. (red)