GBTA-Prognose: Geschäftsreisen erholen sich nur langsam
Die Rückkehr zur „Normalität“ der Vor-Corona-Zeit wird sich bei den Geschäftsreisen um zwei Jahre auf 2026 verschieben. Diese Prognose hat die Global Business Travel Association (GBTA) auf der ITB in Berlin mitgeteilt.
Die Inflation, die wirtschaftlichen Probleme Chinas und ihre Auswirkungen auf die globalen Lieferketten sind laut GBTA die wesentlichen Gründe für die langsamere Normalisierung. Auch die grundsätzlichen Parameter geschäftlicher Reisen hätten sich geändert, erklärte CEO Suzanne Neufang.
Die Entscheider über Dienstreisen hätten in der Pandemie gezwungenermaßen gelernt, dass virtuelle Meetings in mancher Hinsicht klare Vorteile böten - auch wenn der physische Kontakt nicht grundsätzlich zu ersetzen sei, so Neufang. Außerdem werde Nachhaltigkeit immer mehr zum Thema - und weniger Dienstreisen verringern den CO2-Fußabdruck des Unternehmens. Gleichwohl seien Geschäftsreisen zu internen Meetings nicht vollends außer Mode gekommen.
„Bleisure Travel“ als heißes Thema
Finanzunternehmen und Versicherungen lägen deutlich an der Spitze der Branchen, die die Reisetätigkeit wieder weitgehend auf Vor-Corona-Niveau betrieben, berichtete Neufang. Am anderen Ende der Skala fänden sich NGO und Stiftungen. Immerhin 45% der Travel Manager hätten ihr Budget inzwischen aufgestockt.
Angesichts des allgemeinen Fachkräftemangels seien aber auch die Ansprüche der Mitarbeiter gestiegen: Viele erwarteten, dass sie „Bleisure Travel“ praktizieren und an eine Dienstreise noch ein paar Urlaubstage in der Zielregion anhängen können. Eine Umfrage unter Travel Managern ergab jedoch, dass die Arbeitgeber in dieser Frage gespalten sind: 41% erlauben es, 42% nicht. (ag/red)