Christie & Co: Erfreuliche Aussichten für den Wiener Hotelmarkt
Die touristische Nachfrage in Wien hat im zweiten Halbjahr 2022 eine deutliche Erholung erfahren. Ein Marktbericht des Hotelspezialisten Christie & Co gibt Einblicke in Angebot und Nachfrage und zeigt, welche Hotelkategorien am besten durch die Krise gekommen sind.
Laut Wien Tourismus konnte Wien im Jahr 2022 insgesamt 13,2 Millionen Nächtigungen verzeichnen, was etwa 75% der Rekordnachfrage des Jahres 2019 mit damals 17,6 Millionen Nächtigungen entspricht. Speziell in der zweiten Jahreshälfte war dabei ein positiver Trend zu beobachten.
Die insgesamt 8,2 Millionen Übernachtungen des zweiten Halbjahres lagen am Ende nur noch 1,4 Millionen unter der Zahl von 2019. Eine Lücke, die nun mit der Aufhebung der Reisebeschränkungen in China noch schneller geschlossen werden könnte - handelte es sich hier doch bis zum Ausbruch der Pandemie um den am schnellsten wachsenden Herkunftsmarkt.
Deutsche Gäste sind besonders sparsam
Erfreulicherweise stieg die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 2,23 Tagen im Jahr 2019 auf 2,36 Tage im Jahr 2022 - bei gleichzeitiger Rückkehr der internationalen Reisenden. Während 37% der Ankünfte im Jahr 2022 aus dem Inland kamen, waren 63% internationale Ankünfte, von denen 27% aus dem benachbarten Deutschland stammten. An dritter Stelle lagen die USA (8%), gefolgt von Italien (6%) und Spanien (5%).
Die Herkunftsmärkte mit den meisten Ankünften gaben allerdings vergleichsweise wenig für ihre Übernachtungen aus: 62,1 Euro pro Nacht waren es bei den Gästen aus Österreich und 61,6 Euro bei den Gästen aus Deutschland (61,6 €). Spitzenreiter in dieser Hinsicht waren die Gäste aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA, die durchschnittlich 97,8 Euro bzw. 92,5 Euro pro Nacht ausgaben.
Luxus- und Budgethotels als Gewinner
Auch wenn die ganzjährige Auslastung mit 58,7% noch 21,5 Prozentpunkte hinter jener von 2019 lag, konnten die Wiener Hoteliers die durchschnittliche Zimmerrate um 18,2% auf 109,2 Euro steigern. Dabei lagen die Luxus- und die Budgethotels beim Umsatz pro Zimmer in der zweiten Jahreshälfte bereits über dem gleichen Zeitraum 2019.
Die Fünf-Sterne-Hotels verzeichneten ein Plus von 19,9%, während die Ein- und Zwei-Sterne-Hotels um 11,3% über den Umsätzen von 2019 lagen. Die Hotels der Drei- und Vier-Sterne-Kategorien verzeichneten hingegen noch ein Minus von 8,6% bzw. 3,5% gegenüber 2019. Auf den Gesamtmarkt umgelegt, erreichte der RevPAR im Dezember 2022 einen neuen Allzeit-Höchstwert von 102,3 Euro.
Neue Luxushotels bringen neue Gäste
„Neue Luxushotels, wie das im August 2022 eröffnete Rosewood scheinen sich positiv auf die Attraktivität von Wien als Qualitätsdestination auszuwirken. Spannend wird es zu beobachten sein, ob sich die Ratensteigerung im Luxussegment auch durch die Wiedereröffnung des The Amauris (ehemals The Ring Hotel) und der Eröffnung des Almanac Vienna fortführen lässt“, kommentiert Manuel Strasser, Consultant Investment & Letting.
„Die herausragende Reputation Wiens und die Tatsache, dass die Wiener Hoteliers in den Pandemiejahren fleißig in ihre Produkte investiert haben, sind Indikatoren, dass der Wiener Tourismus seine Erfolgsgeschichte wieder weiterschreiben wird und schon bald neue Rekordwerte zu erwarten sind“, ergänzt Simon Kronberger, Director Austria & CEE. (red)