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Falsch befördertes Gepäck: Anstieg um 75 Prozent im Jahr 2022

Fluggesellschaften und Flughäfen sehen sich mit einem Anstieg der Fehlbeförderungsraten beim Gepäck konfrontiert: Laut dem soeben veröffentlichten SITA-Bericht „2023 Baggage IT Insights“ hat sich die Zahl der falsch beförderten Gepäckstücke von 2021 auf 2022 fast verdoppelt – auf 7,6 pro 1.000 Fluggäste.

Für den IT-Dienstleister SITA ist klar: Der Mangel an qualifiziertem Personal und die Überlastung der Flughäfen haben die Verwaltung des Gepäcks und eine reibungslose Abfertigung zu einer Herausforderung gemacht – insbesondere während der Hauptreisezeiten.

Im Jahr 2022 machten verspätete Gepäckstücke 80% des fehlbeförderten Gepäcks aus. Gleichzeitig stieg der Anteil der verloren gegangenen und gestohlenen Gepäckstücke auf 7%, während der Anteil der beschädigten oder teilweise beklauten Gepäckstücke auf 13% zurückging.

Umladungen bei Transfers sind die größte Fehlerquelle

Der Anstieg der Fehlbeförderungsrate erfolgte dabei nach mehr als einem Jahrzehnt des Rückgangs. Erhebliche Prozessverbesserungen trugen dazu bei, dass die Fehlbeförderungen pro 1.000 Fluggästen zwischen 2007 und 2021 um 59,7% zurückgingen. Die Rate von 7,6 Gepäckstücken pro 1.000 Fluggästen im Jahr 2022 bedeutet nun aber einen Anstieg von gleich 75% innerhalb eines Jahres.

In der Vergangenheit war die Mehrzahl der fehlbeförderten Gepäckstücke auf Umladungen beim Transfer zurückzuführen. Dies war auch 2022 nicht anders. Der Anteil an den beim Transfer verspäteten Gepäckstücken stieg um einen Prozentpunkt auf 42%. Das Versäumnis, die Koffer in das Flugzeug zu laden, machte 2022 rund 18% des fehlbeförderten Gepäcks aus, was einen Rückgang von 3% gegenüber 2021 bedeutet. Die Verladefehler verdoppelten sich hingegen und sorgten für 9% aller verspäteten Gepäckstücke.

Airports und Airlines setzen verstärkt auf Digitalisierung

„Nachdem sich die Fehlbeförderungsrate zwischen 2007 und 2021 mehr als halbiert hat, ist es enttäuschend zu sehen, dass sie nun wieder ansteigt“, sagt CEO David Lavorel: „Als Branche müssen wir hart daran arbeiten, dass die Passagiere wieder Vertrauen in die Aufgabe Ihres Gepäcks gewinnen.“

SITA arbeite direkt mit Fluggesellschaften und Flughäfen zusammen, um durch intelligente Automatisierung, Tracking und digitale Plattformen die wichtigsten Probleme bei der Gepäckbeförderung zu lösen, betont Lavorel. Dabei habe sich für die Fluggesellschaften vor allem die Investition in Echtzeitinformationen zum Gepäckstatus zu einer zentralen Priorität entwickelt.

57% der Fluggesellschaften ermöglichen ihren Mitarbeitenden inzwischen mobilen Zugriff auf Echtzeitinformationen zum Gepäckstatus - und diese Zahl dürfte laut SITA bis 2025 auf 84% ansteigen. Gleichzeitig planen immerhin 67% der Fluggesellschaften, den Fluggästen direkt Echtzeitinformationen zum Gepäckstatus anzubieten. Derzeit sind es gerade einmal 25%, die das tun.

SITA-Lösung „rettet“ Großteil des zurückgeblieben Gepäcks

Als direkte Reaktion auf die hohen Fehlbeförderungsraten beim Transfer hat SITA das "WorldTracer Auto Reflight System" entwickelt. Diese Lösung identifiziert automatisch Gepäckstücke, die ihren geplanten Anschlussflug wahrscheinlich nicht erreichen werden, bucht sie mit dem vorhandenen Gepäckanhänger auf den nächsten möglichen Flug um und informiert gleichzeitig den Passagier.

Der IT-Dienstleister schätzt, dass die Branche durch die automatische Weiterleitung verspäteter Gepäckstücke (Reflight) bis zu 30 Millionen US-Dollar pro Jahr einsparen könnte. Die jüngste Partnerschaft von Lufthansa und SITA, bei der diese Technologie zum Einsatz kommt, zeigt dabei, dass bis zu 70% der fehlgeleiteten Gepäckstücke der Lufthansa am Flughafen München automatisch weitergeleitet werden können. (red)





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