Lufthansa Group verkauft den Payment-Spezialisten AirPlus
Die Lufthansa Group hat mit der SEB Kort Bank AB aus Stockholm einen Vertrag über den Verkauf der Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH unterzeichnet. Wie das Unternehmen in einer Aussendung mitteilt, beträgt der Kaufpreis rund 450 Millionen Euro.
Die Transaktion umfasst neben der Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH in Neu-Isenburg auch sämtliche internationale Tochtergesellschaften und Niederlassungen von AirPlus. Die Lufthansa Group erwartet sich dadurch einen positiven Effekt auf die operative Marge (Adjusted EBIT) und - angesichts des kapitalintensiven Geschäftsmodells von AirPlus - auch auf die Kapitalrendite (Adjusted ROCE).
Zugleich sieht Remco Steenbergen, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG, im Verkauf von AirPlus den „nächsten großen Schritt in der Strategie der Lufthansa Group, sich künftig auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren“ - nachdem erst im April die Veräußerung der LSG-Gruppe und jüngst eine Beteiligung an ITA vereinbart wurde.
„Wir freuen uns, dass wir einen starken neuen Eigentümer aus der Finanzbranche für AirPlus gefunden haben. SEB Kort hat große Erfahrung im Payment-Geschäft und die volle Unterstützung des AirPlus-Managements. AirPlus ist glänzend am Markt aufgestellt und kann als Teil einer größeren Finanzgruppe sein Potenzial besser als in der Lufthansa Group ausschöpfen“, betont Steenbergen.
„Starke Basis für gemeinsames Wachstum“
AirPlus bleibt auch nach dem Verkauf Mitglied des globalen Zahlungsnetzwerks UATP. Nach dem Abschluss der Transaktion soll sich das Unternehmen mit Unterstützung des neuen Eigentümers „auf das weitere Wachstum des Geschäfts konzentrieren, Chancen im Bereich des B2B-Zahlungsverkehrs nutzen und den Markt als Qualitätsführer unverändert mit Innovationen prägen“, heißt es in der Aussendung.
Oliver Wagner, CEO von AirPlus, zeigt sich entsprechend optimistisch: „Unser attraktives Produktportfolio, unsere globale Präsenz und Kundenbasis und unser kundenorientiertes Team bilden eine starke Basis für gemeinsames Wachstum. Wir sind damit hervorragend aufgestellt, um unsere Vision zu realisieren, den digitalen Wandel im Paymentbereich voranzutreiben und unseren Kunden ein stets nahtloses und sicheres Zahlungserlebnis zu bieten.“
Johan Torgeby, Präsident und CEO der SEB Group, sieht das ähnlich: „Wir sehen in AirPlus eine überzeugende strategische Ergänzung zu SEB Kort. Indem wir unsere Kräfte bündeln, werden SEB Kort und AirPlus für den Corporate-Payment-Markt der Zukunft gut aufgestellt sein. Darüber hinaus wird die Transaktion die breiteren strategischen Ambitionen des SEB Konzerns im Bereich Corporate-Banking in der DACH-Region und in Nordeuropa unterstützen.”
Payment-Markt erlebt rasanten Wandel
Der Markt für Corporate Cards und Payments durchlaufe einen rasanten Wandel, der sowohl auf ein verändertes Kundenverhalten zurückzuführen sei als auch auf einen sich weiter entwickelnden regulatorischen Rahmen und technologische Innovationen. Dies treibe die Transformation voran und berge Chancen wie Herausforderungen – sowohl für etablierte als auch für neue Akteure, ergänzt Mads Krumhardt Enggren, CEO von SEB Kort.
„Zusammen verfügen SEB Kort und AirPlus über die notwendige Expertise, Größe und Diversifizierung sowie eine moderne technologische Infrastruktur, um künftige Wachstumschancen auf dem Markt zu nutzen und die weitere Entwicklung eines sicheren digitalen Zahlungsmarktes in ganz Europa voranzutreiben.“ Der Abschluss der Transaktion wird im ersten Halbjahr 2024 erwartet - vorbehaltlich der entsprechenden Genehmigungen durch die Finanzaufsichtsbehörden. (red)