EU will einheitlichen Standard für CO2-Berechungen im Verkehr
Die Käufer von Geschäftsreisen wollen umweltfreundlichere Entscheidungen treffen. Aber es fehlen zuverlässige Daten zum ökologischen Fußabdruck. Derzeit gibt es eine Vielzahl von Standards, wenn es darum geht, die CO2-Emissionen zu berechnen - und die Ergebnisse unterscheiden sich teilweise deutlich.
Die EU-Kommission will das ändern und hat unter dem Titel "Count Emissions EU" einen Vorschlag präsentiert, der einen einheitlichen Standard zur Berechnung von Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr ermöglichen soll. Damit könnten die verschiedenen Verkehrsmittel erstmals "fair miteinander verglichen werden", betont die Kommission.
BT4Europe - der Verband der europäischen Travel Manager - begrüßt diesen Vorschlag, fordert aber die Gesetzgeber im Europäischen Parlament und im Europäischen Rat dazu auf, ihn weiter zu stärken. "CountEmissions EU ist ein begrüßenswerter und wichtiger erster Schritt. Dennoch ist mehr Verbindlichkeit erforderlich", sagt Angela Lille, Vizepräsidentin der ABTA und Vorsitzende der BT4Europe-Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit.
Die Forderungen von BT4Europe an die EU
So werde man weiterhin fordern, den Anwendungsbereich nicht allein auf den Transport zu beschränken, sondern auch auf Unterkünfte auszuweiten. Hotels und Apartments, aber auch Konferenz- und Veranstaltungsräume seien ein wesentlicher Bestandteil von Geschäftsreisen. BT4Europe plädiert auch dafür, mit einer Standardmethode zur Berechnung der CO2-Emissionen für Geschäftsreisen zu beginnen.
Zudem müssten alle Anbieter von Reisedienstleistungen verpflichtet werden, kostenlos eine standardisierte CO2-Berechnungsgrundlage und die entsprechenden CO2-Emissionen in digitaler Form bereitzustellen. Nicht zuletzt verlangt BT4Europe, den endgültigen EU-Standard auch in andere Regionen ausweiten, die für den europäischen Geschäftsreiseverkehr von Bedeutung sind - zum Beispiel Nordamerika. "Denn letztlich wird ein globaler Standard benötigt", betont Angela Lille. (red)