China erlaubt ab sofort wieder Gruppenreisen nach Österreich
Erstmals seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor dreieinhalb Jahren erlaubt China wieder Gruppenreisen nach Österreich. Das hat das chinesische Kultur- und Tourismusministerium heute offiziell mitgeteilt.
Individualreisende aus China können schon längere Zeit wieder uneingeschränkt nach Österreich kommen, falls sie ein entsprechendes Schengen-Visum erhalten. Gruppenreisen nach Österreich durften die chinesischen Reiseveranstalter aber bisher noch nicht anbieten. Ihre Freigabe begann erst Anfang dieses Jahres - und das auch nur schrittweise.
Im Jänner waren es zunächst 20 Länder, in die Gruppenreisen gestattet wurden - darunter allein neun Länder aus Asien sowie Neuseeland, die Emirate, Ägypten, Kenia, Südafrika, Russland, Kuba und Argentinien. In Europa standen aber nur die Schweiz und Ungarn auf dieser Liste - warum auch immer.
Später folgten 40 weitere Länder wie Frankreich, Spanien, Portugal, Griechenland, Kroatien, Slowenien und Italien - und nun in einem dritten Schritt auch Österreich, Deutschland und die noch fehlenden europäischen Staaten. Außerhalb Europas sind unter anderem die Türkei, Israel, USA, Japan und Australien wieder dabei. Insgesamt ist die Liste um 60 auf nunmehr 120 Länder gewachsen.
Der wichtigste asiatische Herkunftsmarkt
Die heimische Branche zeigt sich jedenfalls erfreut: "China ist für den österreichischen Tourismus von enormer Bedeutung", betont Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler in einer Aussendung: "Mit dem Wegfall der letzten Einschränkungen fallen auch die Wettbewerbsnachteile gegenüber jenen Ländern, die bereits vor Österreich für chinesische Gruppenreisen offen waren."
Immerhin waren chinesische Touristen laut Wirtschaftsministerium im Jahr 2019 für rund 1,5 Millionen Nächtigungen in Österreich verantwortlich und damit der wichtigste asiatische Herkunftsmarkt. Aufgrund der Corona-Einschränkungen kam es dann 2020 zu einem Nächtigungsrückgang von 92% und 2021 sogar von 98%. Es blieben also nur noch rund 30.000 Nächtigungen übrig.
Weltweit gaben die Chinesen auf ihren Auslandsreisen im Jahr 2019 insgesamt 230 Milliarden Euro aus, von denen 60% auf Gruppenreisen entfielen. Der österreichische Tourismus durfte sich dabei über Einnahmen von rund 280 Millionen Euro freuen. Das Ausbleiben chinesischer Gruppen habe daher in den vergangenen Jahren zu großen Verlusten geführt - vor allem im Städte- und Kulturtourismus, so Kraus-Winkler. (apa/red)