Accor-Report: Das sind die aktuellen Trends in der MICE-Branche
Accor hat seinen neuesten MICE-Report „Meeting expectations: The future of meetings & events“ für das Jahr 2024 vorgestellt. Der Bericht befasst sich mit dem tiefgreifenden Wandel des Meeting- und Event-Bereichs und bündelt die wichtigsten Entwicklungen einer sich erholenden, zugleich aber auch verändernden Branche.
„Die globale Wirtschaft erlebt einen tiefgreifenden Wandel. Die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und interagieren, hat sich neu geformt. Das eröffnet der Meeting- und Veranstaltungsbranche neue Möglichkeiten", betont Sophie Hulgard, Senior Sales Director bei Accor.
Die Pandemie sei ein Wendepunkt für die Branche gewesen, so Hulgard: „Aber wir haben uns angepasst und unser Angebot weiterentwickelt. Diese Entwicklung setzen wir fort. Was wir dabei im Zentrum all unserer Trendprognosen sehen, ist der zwischenmenschliche Austausch. Denn heute mehr denn je wollen sich Menschen treffen, sich austauschen und persönlich entfalten. Sich physisch im selben Raum zu befinden, gewinnt an Relevanz.“
MICE-Branche übertrifft Vor-Corona-Niveau
Nach der Pandemie befürchteten Fachleute, dass es für Tagungen und Veranstaltungen schwierig werden würde, das Publikum zurückzugewinnen. Die Realität zeichnet jedoch ein anderes Bild: Das Kern-Klientel ist weitgehend zurückgekehrt - und in den kommenden Jahren soll laut Prognosen auch der Höchststand von 2019 übertroffen werden.
Die Accor-Umfrage „Meetings & Events Industry Forecast" bestätigt jedenfalls den prognostizierten Wachstumspfad: 78% der befragten Fachleute gaben an, dass ihr Meeting- und Eventbudget bzw. das ihrer Kunden seit 2022 gestiegen ist. Bei 36% davon war es sogar ein Plus von mehr als 25%. Für 2024 rechnen 80% der Experten mit steigenden Ausgaben für ihre MICE-Aktivitäten, wobei 30% denken, dass diese in ihrem Unternehmen sogar um mehr als 25% zunehmen werden.
Wachstum bei allen Veranstaltungsgrößen
Laut der Accor-Untersuchung wird dabei ein anhaltendes Wachstum über alle Meeting- und Veranstaltungsgrößen hinweg erwartet: 78% der Befragten gehen von einer zahlenmäßigen Steigerung von kleinen und mittelgroßen Meetings (unter 100 Teilnehmern) im nächsten Jahr aus - und ebenso viele erwarten eine Zunahme der Meetings mit mehr als 100 Teilnehmern. Mehr als die Hälfte (57%) erwartet auch mehr Veranstaltungen mit mehr als 300 Teilnehmern.
Außerdem gaben 78% an, dass die Teilnahme an Ausstellungen, Konferenzen und Messen im Jahr 2024 für ihre Branche „sehr wichtig“ sein werde. Auf der anderen Seite erwarten 33% der Meeting-Planer von physischen Meetings über 40% mehr Umsatz im Vergleich zu virtuellen Meetings. 80% würden im Jahr 2024 nur ungern Videokonferenzen nutzen, um einen Geschäftsabschluss zu erzielen.
Fünf aktuelle Trends in der MICE-Branche
Der Accor-Report „Meeting expectations: The future of meetings & events“ extrahiert fünf Trends, die das Wachstum der Branche formen werden:
- Softere Produktivität: Die „Work hard, play hard"-Philosophie, die früher mit Meetings und Events in Verbindung gebracht wurde, hat mit dem Einzug neuer Lebensstile ausgedient. Die Schlussfolgerung: Sinnhaftigkeit und Produktivität müssen in Balance stehen.
- Menschliche Beziehung als Verkaufsargument: In der Meeting- und Veranstaltungsbranche geht es um Menschen und den Wunsch nach Gemeinschaft und Gemeinsamkeiten. Die Schlussfolgerung: Zwischenmenschliche Beziehungen und ein Zugehörigkeitsgefühl zu fördern, sind die beiden Grundpfeiler erfolgreicher Veranstaltungen.
- Das Erlebnis als neuer KPI: Die Auftraggeber versuchen zwar, ihre Investitionen zu rentabilisieren (ROI), das Schaffen unvergesslicher Erlebnisse und starker Bindungen rückt aber immer mehr in den Fokus – und damit auch neue Key Performance Indicators (z.B.: ROX – Return on Experience). Die Schlussfolgerung: Am Puls der Zeit ist, wer erinnernswerte Erlebnisse schafft, die die Verbindungen kreieren und stärken.
- Meetings in Grün: Ökologische Verantwortung ist heute ein Unterscheidungs- und Entscheidungsmerkmal. Die Branche ist gefordert, den Wandel mitzugestalten. Denn das Berücksichtigen von Umweltkriterien ist im Meeting- und Eventbereich nicht mehr optional, sondern entscheidet, wer im Geschäft erfolgreich bleibt. Die Schlussfolgerung: Nachhaltigkeit muss der erste, nicht der letzte Check-Point sein.
- Disruptive Technologien: Präsenzkonferenzen sind unverzichtbar geworden, um Menschen zusammenzubringen, die sich nur über den Bildschirm kennen. Die Schlussfolgerung: Die digitale Welt hat zwar die Reichweite, aber die physische bringt den Wert. Es kommt also darauf an, präsent zu sein.
Der Wunsch nach Zugehörigkeit und Balance
„Die Meeting- und Event-Branche hat ihre Widerstandsfähigkeit, Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit unter Beweis gestellt", resümiert Karelle Lamouche, CCO der Accor-Division Premium, Midscale & Economy: „Die in unserem Bericht aufgezeigten Trends sind die DNA der Branche: Es geht um das Geschäft von Angesicht zu Angesicht. Die menschliche Verbindung geht mit dem kommerziellen Erfolg einher, sie macht das Business stärker“.
Bedeutungsvolle Verbindungen zu knüpfen, sei daher ein Katalysator für wirtschaftliches und kulturelles Wachstum, so Lamouche: „Ein Gefühl der Zugehörigkeit zu schaffen, ist der Schlüssel, mit dem der Sektor sein prognostiziertes Wachstum übertreffen kann. Die Reisen sind zurück und in der MICE-Branche ist es der Wunsch nach Zugehörigkeit und Balance, die entscheiden, was 2024 unter dem Strich herauskommt.“ Der gesamte Report steht hier als Download zur Verfügung. (red)