Green Meetings: Das ÖHV-Prinzip der doppelten Nachhaltigkeit
Seit 2014 wird der alljährliche Kongress der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) nach Umweltzeichen-Standards ausgerichtet. Qualität ohne Abstriche garantiert dabei das ÖHV-Prinzip der „doppelten Nachhaltigkeit“.
Eine ganze Reihe sichtbarer und unsichtbarer Maßnahmen minimiert bei den ÖHV-Kongressen den CO2-Ausstoß, hält Lieferwege kurz und den Materialverbrauch gering. „Wir arbeiten bewusst ohne den berühmt-berüchtigten erhobenen Zeigefinger, lassen die Kongress-Teilnehmer lieber an einer Erfolgsgeschichte mitwirken“, erklärt DI Barbara Diallo-Strobl, die seit 2004 jeden ÖHV-Kongress organisiert.
„Von Green Meetings war damals noch keine Rede, von nachhaltiger Wirtschaft hatten gerade ein paar Vordenker eine vage Vorstellung. Heute sind wir als Organisation und gesamtgesellschaftlich viel weiter“, so Diallo-Strobl. 2008 waren ökologische Verantwortung, Energieträger und die Anreise erstmals Kongress-Thema - und 2014 in Wels wurde erstmals ein ÖHV-Kongress nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens abgehalten.
Umweltfreundlich unterwegs
Aufmerksamen Kongress-Teilnehmern ist längst aufgefallen, dass die ÖHV von Drucksorten und umweltbelastenden Give Aways Abstand nimmt. Das meiste passiert aber ohne viel Aufhebens hinter den Kulissen. „Die ÖBB stellen günstige Tickets für die An- und Abreise zur Verfügung, 2024 erstmals über das neue ÖBB-Kongresskonto. Auch vor Ort sind viele umweltfreundlich unterwegs“, berichtet ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer.
So geht es beispielsweise mit Umwelt-Bussen der Graz Linien zum zweiten Abend in die Seifenfabrik, wo Speisen und Getränke bezüglich Herkunft und Qualität doppelt unter die Lupe genommen werden - mit Fokus auf regionale Produkte und steirische Schmankerln. Erstmal wird zudem mittags nur vegetarisch und vegan gespeist, was noch einmal über die Green Meeting-Vorgaben hinausgeht.
Nachfrage nach Green Meetings
Von steigendem Interesse für Nachhaltigkeit berichtet am Kongress Hermann Retter vom Retter Bio-Natur-Resort - einem echten Leuchtturm und Vorreiter, wenn es um Green Meetings geht. Das vielfach ausgezeichnete Vorzeige-Unternehmen mitten im Naturpark Pöllauer Tal setzt bereits seit 2004 zu 100 Prozent auf Bio: „Aus einer kleinen Landwirtschaft kommend, war es für uns ganz natürlich, rein biologisch zu wirtschaften.“
Über die Jahre habe sich viel geändert: „Am Anfang mussten wir auf der Speisekarte dazuschreiben, dass wir glückliche Hühner haben und dass das anders schmeckt als gewohnt - natürlich eben. Heute achten immer mehr Firmen auf ihren biologischen Fußabdruck. Es ist viel mehr Wissen da, Motivation und eine ganz andere Erwartungshaltung. Es geht in die richtige Richtung“, so Retter.
Damit das auch so weitergeht, informiert der Hotelier beim ÖHV-Kongress gemeinsam mit ÖHT-Geschäftsführer Matthias Matzer und Dr. Petra Stolba - Kabinettschefin des 1. Vizepräsidenten im EU-Parlament - über die Finanzierung von Nachhaltigkeit, damit das ursprünglichste aller Wirtschaftskonzepte eine Zukunft hat.
Doppelte Nachhaltigkeit
Ein absoluter Brennpunkt – Fakten und Fake News zum Klimawandel und die Zukunft des Wintertourismus – ist Thema einer Gesprächsrunde mit ORF-Meteorologe Marcus Wadsak, ecoplus Alpin-Geschäftsführer Markus Redl und seiner Kollegin Judith Grass von Silvretta Lünersee Tourismus. Zuvor dreht sich am ersten Kongresstag alles um offene Stellen und nachhaltiges Mitarbeiter-Management – ein weiteres Fokus-Thema.
„Nachhaltigkeit endet nicht mit der CO2-neutralen Abreise. Die Teilnehmer müssen etwas mitnehmen, das sich im Betrieb umsetzen lässt, was ihr Team und ihre Gäste überzeugt. Dann hat es sich nachhaltig ausgezahlt. Das ist unser Konzept von doppelter Nachhaltigkeit und die realisieren wir Kongress für Kongress“, betont Markus Gratzer.
Das Kongress-Programm, die Möglichkeit zur Anmeldung und alles Wissenswerte zum ÖHV-Kongress 2024 von 14. bis 16. April in Graz sind auf www.oehv.at/kongress zu finden. (red)