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Austrian Airlines: 122 Millionen Euro Verlust im ersten Quartal

Austrian Airlines hat im ersten Quartal 2024 das zweitschlechteste Ergebnis in der Geschichte eingefahren. Das Adjusted EBIT lag mit einem Verlust von 122 Millionen Euro um 67% unter jenem aus dem Vorjahresquartal mit einem Minus von 73 Millionen Euro.

|  Airbus A320neo (c) Austrian Airlines

Das erste Quartal ist für Austrian Airlines - so wie für viele andere europäische Fluglinien - traditionell das schwächste in einem Geschäftsjahr. Der Umsatz konnte zwar heuer mit 403 Millionen Euro im Vergleich zu den 400 Millionen Euro im ersten Quartal 2023 gehalten werden. Allerdings fiel Produktion in diesem Jahr um 11% höher aus.

Die Gesamtaufwendungen stiegen um 11% auf 538 Millionen Euro, obwohl die Treibstoffausgaben gegenüber dem ersten Quartal 2023 sogar um zwei Prozent zurückgingen. Das Adjusted EBIT lag mit -122 Millionen Euro um 67% unter dem Vorjahr. Damit fuhr Austrian Airlines das zweitschlechteste Ergebnis in ihrer Unternehmensgeschichte in einem ersten Jahresquartal ein.

Als Hauptgründe für den hohen Verlust nennt der Austrian-Vorstand den "direkten finanziellen Schaden aufgrund der Betriebsversammlungen und Streiks, die daraus resultierende Buchungszurückhaltung sowie grundsätzlich im EU-Vergleich überproportional gestiegene Standort- und Personalkosten". Vergangene Woche wurde immerhin eine Einigung mit der Gewerkschaft und dem Betriebsrat über den Kollektivvertrag des fliegenden Personals bis Ende 2026 erzielt.

35 Millionen Euro Verlust durch Arbeitskampf

„Wir hatten aufgrund des Wachstumskurses sowie der Anlaufkosten für die Einflottung von zwei neuen Langstreckenflugzeugen mit einem etwas schwächeren Ergebnis als im Vorjahr gerechnet”, erklärt CEO Annette Mann: „Dazu kamen dann allerdings etwa 35 Millionen Verlust durch den Arbeitskampf der Gewerkschaft vida. Damit wird die für 2024 angestrebte operative Gewinnmarge von mindestens fünf Prozent voraussichtlich nicht mehr erreicht werden können.”

Im Jahr 2023 wurde eine operative Gewinnmarge von 5,4% erzielt. Dieses Niveau wollte Austrian Airlines zumindest halten, um die anstehenden Investitionen finanzieren zu können. Langfristig wird eine Marge von 8% angestrebt, um den Standort weiter entwickeln zu können. Für die kommenden Wochen und Monate will Annette Mann nun das Vertrauen der Fluggäste wieder zurückgewinnen: „Deshalb wollen wir endlich wieder mit unseren Stärken punkten - Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Gastfreundschaft an Bord.”

11% mehr Passagiere und 8% mehr Personal

Bei den Passagierzahlen legte Austrian Airlines im ersten Quartal 2024 um 11% auf rund 2,5 Millionen zu. Auch die angebotenen Sitzkilometer stiegen gegenüber dem Vorjahresquartal um 11% auf rund 5,2 Milliarden. Die Auslastung verringerte sich hingegen leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 77,0%.

Zum Stichtag 31. März 2024 waren 6.209 Mitarbeiter bei Austrian Airlines beschäftigt, was einem Anstieg des Personalbestands um 8% gegenüber 2023 entspricht und vor allem im Zusammenhang mit dem Ausbau der Langstreckenflotte steht. Für den Sommer warten drei neue Destinationen: Schon Anfang Mai werden die Erstflüge nach Bremen und Tiflis abheben. Anfang Juli startet Austrian Airlines dann erstmals in Richtung Boston.

Im Mai startet außerdem die Einflottung der neuen Boeing 787-9, die bis 2028 die bisherige Langstreckenflotte ersetzen sollen. COO Francesco Sciortino: „Wir sind bereit für die Dreamliner. Wir haben vor Wochen begonnen, einen Teil der Piloten auf den neuen Flugzeug-Typ zu schulen und bereits die ersten Testflüge auf der Kurzstrecke absolviert. Der Inbetriebnahme auf der Langstrecke Mitte Juni steht also nichts mehr im Wege.“ (red)





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