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SAP-Concur: Wachsende Spannungen zwischen Geschäftsreisenden, Travel Managern und Unternehmen

Die wesentlichen Herausforderungen, denen die Geschäftsreisenden derzeit weltweit gegenüberstehen, behandelt der sechste Global Business Travel Survey von SAP Concur. Die Studie basiert auf Angaben von 3.750 Geschäftsreisenden aus 24 Märkten – in diesem Jahr erstmals auch aus Österreich.

|  Foto: Bruce Mars via unsplash

Ob kleinere Reisebudgets oder vermehrte Reiseunterbrechungen wie Ausfälle, Verspätungen oder Streiks: Die Studie zeigt auch in diesem Jahr, wie sich weitreichende globale Entwicklungen auf das berufliche Reisen auswirken. Mit Fragen zur KI-Nutzung im Buchungsprozess und der Chancengleichheit auf Geschäftsreisen widmet sie sich außerdem drängenden Themen unserer Zeit.

„Die aktuelle Wirtschaftslage sorgt für Spannungen zwischen Geschäftsreisenden, Travel Managern und Unternehmen“, betont Götz Reinhardt, Managing Director MEE bei SAP Concur: „Die richtige Balance zwischen Flexibilität und Kosten zu finden, ist schon für sich eine Herausforderung. Hinzu kommt der Druck von außen durch neue Vertriebskanäle und geopolitische Spannungen. Die diesjährigen Ergebnisse machen deutlich, dass gegenseitiges Verständnis der jeweiligen Situation und Kompromisse im Geschäftsreise-Management dringend notwendig sind.“

Geschäftsreisen als Booster für die Karriere

Laut der Studie reisen 76% der Befragten gerne für ihr Unternehmen, wobei 67% berufliche Reisen als entscheidend für die Entwicklung ihrer Karriere sehen. Besonders die Generation Z sieht Geschäftsreisen im Vergleich zu der älteren Boomer-Generation als wichtig an (72% vs. 58%).

Dennoch haben 66% der weltweit befragten Geschäftsreisenden (66%) das Gefühl, dass sie im Vergleich zu ihren Kolleginnen und Kollegen nicht die gleichen Möglichkeiten haben, geschäftlich zu reisen. Während das die österreichischen Befragten ähnlich sehen (65%), trifft es bei den deutschen Nachbarn sogar auf 81% der Reisenden zu. Die Befragten führen dies auf folgende Gründe zurück:

  • Dauer der Betriebszugehörigkeit (19%)
  • Alter (18%)
  • Rolle als Elternteil oder pflegende Person (14%)
  • Wohnort (14%)
  • Physische Erscheinung (12%)
  • Anzahl der Bürotage (12%)
  • Geschlecht (11%)
  • Akzent (11%)

Dabei haben Männer allgemein seltener das Gefühl, nicht dieselben Chancen auf Geschäftsreisen zu haben wie Frauen (29% vs. 38%). Ebenfalls benachteiligt in puncto Geschäftsreise-Chancen fühlen sich Mitarbeitende der LGBTQ+-Community – in Bezug auf ihr äußeres Erscheinungsbild (20% vs. 12%) und ihre sexuelle Orientierung (20% vs. 7%).

Fast alle leiden unter Reiseunterbrechungen

88% der weltweiten Geschäftsreisenden war im vergangenen Jahr erheblich von Reiseunterbrechungen wie Ausfällen oder Änderungen der Reiseroute und damit verbundenen Verspätungen betroffen. Aus Frust darüber würden inzwischen 29% eine Reise ablehnen, wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie mit langen Wartezeiten oder Ausfällen verbunden ist.

Der wichtigste Grund für einen Reiseverzicht sind jedoch nach wie vor Sicherheitsbedenken (44%) - gefolgt von politischen und sozialen Bedenken hinsichtlich des Reiseziels (35%). Neben den Auswirkungen auf Geschäftstermine stellen Reiseunterbrechungen aber auch eine Herausforderung für die Work-Life-Balance der Reisenden dar.

38% der Befragten weltweit mussten zusätzliche, ungeplante Tage auf einer Geschäftsreise verbringen (in Österreich lediglich 28%) und 33% längere und zusätzliche Zwischenstopps einlegen (in Österreich 37%). Um in Zukunft dennoch pünktlich zu wichtigen Terminen oder sicher nach Hause zu kommen, ergreifen 80% der Reisenden daher proaktiv Maßnahmen bei der Reisebuchung, indem sie Zeitpuffer für die Anreise (34%), die Abreise (19%) oder sogar beides (27%) einplanen.

So sehen die Reisenden ihre Unternehmen

In der Befragung mussten die Geschäftsreisenden aus drei Auswahlmöglichkeiten die aktuelle Priorität ihres Unternehmens im Geschäftsreise-Management wählen: 40% sind demnach der Ansicht, dass es ihrem Arbeitgeber in erster Linie darum geht, den Bedürfnissen der Mitarbeitenden nach flexiblen Reisemöglichkeiten gerecht zu werden.

31% sind der Meinung, dass ihr Unternehmen primär die Kosten reduzieren wolle und 29% meinen, dass die stärkere Nutzung nachhaltiger Reiseoptionen priorisiert werde. Die österreichischen Befragten haben da aber einen anderen Eindruck: Die Kostenminimierung steht auf Platz 1 mit 39%. Dahinter folgen die nachhaltigen Reiseoptionen (31%) und die Bedürfnisse nach flexiblen Reisemöglichkeiten (30%).

Flexible Reisemöglichkeiten werden eingeschränkt

Obwohl die Bedürfnisse der Mitarbeitenden für die Unternehmen im Vordergrund zu stehen scheinen, geben 91% der Befragten weltweit an, dass ihr Unternehmen in den letzten zwölf Monaten flexible Reisemöglichkeiten eingeschränkt hat – ein Widerspruch in sich. So dürfen die Geschäftsreisenden immer seltener von unterwegs arbeiten, um Urlaubstage zu sparen (27%) oder Geschäftsreisen um private Reisen verlängern (25%).

Auch werden lange Reisetage einer Übernachtungsreise vorgezogen (28%). Aufpreise für Direktflüge (28%) oder die Business Class (27%) werden abgelehnt. Das lässt die Reisenden nicht unberührt: 22% würden eine Reise ablehnen, wenn sie nicht um einige Urlaubstage vor Ort verlängert werden darf - und 24%, wenn sie keine Reiseanpassungen außerhalb der Unternehmensrichtlinie vornehmen dürfen.

Die Travel Manager sitzen zwischen allen Stühlen

Die Travel Manager stehen dabei zwischen den Reisenden und den Unternehmen. Ihre Herausforderung liegt darin, Kosten zu sparen (42%). Gleichzeitig sind sie sich nicht wirklich einig, ob Flexibilität (35%), nachhaltige Reiseoptionen (33%) oder die Kostenreduktion (32%) die aktuelle Priorität ihres Unternehmens ist. Das ergab die Befragung von 600 Travel Managern in sechs Märkten.

„Um die Spannungen zwischen Reisenden, Travel Managern und Unternehmen zu reduzieren, sollten die Unternehmen dringend an gemeinsamen Lösungen arbeiten. Mitarbeiterbefragungen können dabei helfen, die tatsächlichen Herausforderungen der Belegschaft zu verstehen und hilfreiche Maßnahmen für das Geschäftsreisemanagement abzuleiten“, rät Götz Reinhardt. Weitere Ergebnisse der Studie sind im globalen Whitepaper "Wakefield Report 2024: Wünsche & Erwartungen von Geschäftsreisenden - SAP Concur" zu finden. (red)





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