ACB kürte wieder die Best Meeting Thesis Austria
Die österreichische Tagungsbranche blickte auch heuer wieder mit Spannung auf die Kür der Best Meeting Thesis Austria durch das Austrian Convention Bureau (ACB). Die Preisverleihung ging diesmal im Andaz Vienna Am Belvedere als zertifiziertes Green Meeting über die Bühne.
Seit 2013 bietet das ACB den Studierenden von Fachhochschulen und Universitäten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz die Möglichkeit, ihre für die Tagungsbranche relevanten Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten einzureichen und vorzustellen. Die Einreichung kann dabei jährlich bis 15. Juli erfolgen.
Die renommierte Auszeichnung soll die wissenschaftliche Arbeit junger Talente ins Rampenlicht rücken und den Wissensaustausch zwischen den erfahrenen Meeting-Profis und der nächsten Generation fördern. Die sechs nominierten Arbeiten dieses Jahres befassten sich daher auch mit elementaren Themen - Nachhaltigkeit, Künstliche Intelligenz und Teilnehmerzentrierung.
"In einer Zeit, in der Innovation, Nachhaltigkeit und der persönliche Austausch eine zentrale Rolle in der Kongress- und Tagungsindustrie spielen, ist die Best Meeting Thesis Austria eine wichtige Plattform zur Förderung von Forschung, die genau diese Schwerpunkte in den Fokus nimmt", betonte ACB-Präsidentin Renate Androsch-Holzer anlässlich der Veranstaltung.
Beste Bachelorarbeit zur Künstlichen Intelligenz
In der Kategorie "Bachelorarbeit" wurde die These der 21-jährigen Anna Katharina Seper mit dem Titel "Künstliche Intelligenz – Die Revolution der Veranstaltungsbranche? Eine Untersuchung der KI-Nutzung in der Veranstaltungsbranche aus der Sicht von Kongressexpert:innen" ausgezeichnet.
In ihrer wissenschaftlichen Arbeit untersuchte die Absolventin der FH Wien der Wirtschaftskammer Wien den aktuellen Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Veranstaltungsmanagement - basierend auf qualitativen Interviews mit Experten aus Österreich und Deutschland zu den Chancen und Risiken.
Ihr Fazit: Während KI als relevant angesehen wird, gibt es noch Herausforderungen, die die vollständige Integration in Planungsprozesse und Unternehmenskulturen verhindern. KI wird als wertvolles Werkzeug zur Effizienzsteigerung betrachtet, jedoch nicht als Ersatz für menschliche Fähigkeiten wie beispielsweise Denken. Denn "je technologischer die Menschheit wird, desto dümmer wird sie auch".
Beste Masterarbeit über junge Ärzte auf Kongressen
Die Wahl-Weinviertlerin Melanie Poppinger überzeugte in der Kategorie "Masterarbeit" mit "Kongresse und Tagungen: Handlungsempfehlungen zur Erfüllung der Erwartungen junger Teilnehmer:innen" die Branchen-Jury. Im Zuge ihrer wissenschaftlichen Arbeit, die sie an der FH St. Pölten verfasste, führte die 25-Jährige Interviews und quantitative Analysen, wie medizinische Fachgesellschaften junge Ärzte auf Kongressen ansprechen können.
Ihre These zeigt, dass junge Teilnehmer von Fachkongressen vor allem Vernetzungsmöglichkeiten, interaktive Inhalte und Wertschätzung erwarten. Poppingers Masterarbeit empfiehlt daher gezielte Maßnahmen wie Networking-Events und praktische Workshops, um den Nachwuchs stärker an die Fachgesellschaften zu binden.
Professionals und Forscher im Themen-Karussell
Im Rahmen der Veranstaltung im Andaz Vienna Am Belvedere organisierte das ACB ein "Themen-Karussell", bei dem Meeting-Professionals und Forscherinnen in drei Runden über die Zugänge zu den gewählten Themen, ihre Erforschung und dazu vorhandene Erfahrungen in der Praxis diskutieren konnten.
Mit diesem Format wolle man nicht nur die Vernetzung stärken, sondern einen inspirierenden Raum für den Transfer von Wissen zwischen Newcomern und Experten schaffen, so ACB-Geschäftsführerin Michaela Schedlbauer-Zippusch: "Zusätzlich ist die Best Meeting Thesis Austria eine ideale Vernetzungsplattform mit potenziellen zukünftigen Arbeitgebern". (red)