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IATA: 2024 war kein besonders gutes Jahr für die Sicherheit im Luftverkehr

Die Internationale Luftverkehrsvereinigung IATA hat ihren jährlichen Sicherheitsbericht veröffentlicht. Das Ergebnis: 2024 brachte zwar weniger Unfälle als im Schnitt der letzten fünf Jahre, aber deutlich mehr Todesopfer.

|  Foto: pixabay

Laut IATA wurde 2024 eine Unfallrate von 1,13 pro einer Million Flüge verzeichnet - also ein Unfall pro 880.000 Flüge. Das war besser als der Fünfjahresdurchschnitt von 1,25, aber schlechter als die Rate von 1,09 im Jahr 2023. Sieben Unfälle bei 40,6 Millionen Flügen endeten dabei mit Todesopfern. Das ist mehr als der einzige tödliche Unfall im Jahr 2023 und auch mehr als der Fünfjahresdurchschnitt von fünf tödlichen Unfällen.

Die Rate der Unfälle mit Todesopfern verdoppelte sich damit von 0,03 pro einer Million Flüge im Jahr 2023 auf 0,06 im Jahr 2024 - oder einen tödlichen Unfall pro 5,8 Millionen Flüge. Sie lag aber wegen der deutlich gestiegenen Zahl der Flüge seit 2020 dennoch unter dem Fünfjahresdurchschnitt (0,10). Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 244 Todesfälle an Bord verzeichnet. Zum Vergleich: 2023 waren es nur 72 und im Durchschnitt der letzten fünf Jahre 144 Todesfälle.

„Auch bei den jüngsten spektakulären Flugunfällen ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass Unfälle äußerst selten sind. Darüber hinaus ist die Flugsicherheit langfristig eine Geschichte der kontinuierlichen Verbesserung. Vor einem Jahrzehnt lag der Fünfjahresdurchschnitt bei einem Unfall pro 456.000 Flügen - und heute bei einem Unfall pro 880.000 Flügen“, betont Willie Walsh, Generaldirektor der IATA.

Landeanflüge bleiben das größte Risiko

Heckkollisionen und Abweichungen von der Landebahn waren die am häufigsten gemeldeten Unfälle im Jahr 2024, was die Bedeutung der Sicherheitsmaßnahmen beim Starten und Landen unterstreicht. Besonders bemerkenswert: Bei den im IATA Operational Safety Audit (IOSA) eingetragenen Fluggesellschaften, zu denen alle IATA-Mitglieder gehören, lag die Unfallrate bei 0,92, während die anderen Fluggesellschaften eine Unfallrate von 1,70 verzeichneten.

Dieser Unterschied zeigt sich auch deutlich, wenn man die schweren Unfälle im Jahr 2024 betrachtet - also jene, die mit dem Verlust des Flugzeugs endeten. Bei den größeren Maschinen mit Jet-Antrieb lag die Unfallrate bei 0,14 - also einem schweren Unfall alle 7,4 Millionen Flüge. Bei den kleineren Turboprop-Flugzeugen betrug sie hingegen 1,12, was einen schweren Unfall alle 0,89 Millionen Flüge bedeutet.

Unfälle und Zwischenfälle in Konfliktgebieten sind übrigens nicht im IATA-Bericht enthalten - wie etwa die Abschüsse eines Flugzeugs von Azerbaijan Airlines mit 38 Todesopfern und eines Flugzeugs im Sudan mit fünf Todesopfern. Diese Zwischenfälle stellen aber laut IATA zusammen mit den zunehmenden Störungen des globalen Navigationssatellitensystems (GNSS) ein Hauptproblem für die Flugsicherheit dar. (red)

Unfallraten pro einer Million Flüge im Jahr 2024:

10,59: Afrika (10 Unfälle)
  1,77: Lateinamerika und Karibik (5)
  1,20: Nordamerika (12)
  1,08: Naher Osten und Nordafrika (2)
  1,04: Asien-Pazifik (7)
  1,02: Europa (9)
  0,13: Nordasien (1)





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