Umfrage: Wachsende Besorgnis über Geschäftsreisen in die USA
BT4Europe - das europäische Netzwerk der Business Travel Associations - hat die Ergebnisse einer Mitgliederumfrage veröffentlicht, in der die Auswirkungen der neuen Politik der US-Regierung auf europäische Geschäftsreisen in die Vereinigten Staaten untersucht wurden.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl Travel Manager als auch Geschäftsreisende in ganz Europa zunehmend besorgt sind - vor allem im Hinblick auf mögliche Einreiseverweigerungen, Abschieberisiken und breitere Auswirkungen auf den internationalen Geschäftsbetrieb. Für die Anfang April 2025 durchgeführte Umfrage wurden Antworten von einem Querschnitt der europäischen Geschäftsreiseverbände gesammelt. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören:
- Weit verbreitete Besorgnis: Die meisten Befragten gaben an, dass kurzfristige Geschäftsreisen in die USA zu einem Problem geworden sind. Dazu gehört die zunehmende Besorgnis sowohl von Travel Managern von Unternehmen als auch von Privatreisenden über die Unvorhersehbarkeit der Einreiseverfahren in die USA.
- Wahrgenommenes Risiko von Abschiebung und Inhaftierung: Eine beträchtliche Anzahl der Befragten (88%) beobachtet ein steigendes Risiko einer Abschiebung oder Inhaftierung für europäische Geschäftsreisende, die versuchen, in die Vereinigten Staaten einzureisen. Einige weisen dabei auf eine verstärkte Kontrolle von Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit, Mitgliedern der LGBTQ+-Community und Personen, die politische Meinungen in den sozialen Medien geäußert haben, hin.
- Unternehmensreaktionen in ganz Europa: Unternehmen in Ländern wie den Niederlanden und Italien bezeichnen Reisen in die USA zunehmend als strategisches Anliegen. Travel Manager überwachen jetzt aktiver die staatlichen Reisehinweise, stellen sicher, dass ESTA-Anträge sorgfältig ausgefüllt werden, und suchen fachkundige Beratung, um ihre Reisenden zu schützen.
- Vorsichtsmaßnahmen: Organisationen implementieren eine Vielzahl von Schutzmaßnahmen. Dazu gehören die Ausstellung von erläuternden Schreiben, in denen der Zweck der Reise aufgeführt ist, zusätzliche Versicherungen, eine Rechtsberatung, Warnungen in Online-Buchungstools und Aktualisierungen interner Reisehinweise. Einige empfehlen auch weniger Reisen oder die Erkundung alternativer Märkte.
- Weitreichende Auswirkungen: Abgesehen von den unmittelbaren Reisebedenken bewerten europäische Unternehmen ihre transatlantischen Reisestrategien im Lichte der aktuellen US-Politik neu. Dazu gehört auch die Berücksichtigung wirtschaftlicher Faktoren wie möglicher Tarifverschiebungen und sich ändernder Preisgestaltung von Fluggesellschaften, die sich auf die Geschäftsreisebudgets auswirken könnten.
"Unsere Mitglieder schlagen Alarm wegen der realen und vermeintlichen Risiken, denen ihre Mitarbeiter bei Reisen in die USA ausgesetzt sind. Wir fordern die US-Regierung auf, für Klarheit, Transparenz und Fairness bei ihren Einreiseverfahren zu sorgen. Geschäftsreisen sind ein Eckpfeiler der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen. Unangemessene Einschränkungen bedrohen sowohl die individuelle Sicherheit als auch die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen", betont der BT4Europe-Vorsitzende Patrick Diemer. (red)