Deutsche Reisebranche erwartet 2004 wieder Wachstum
Die deutsche Reisebranche hofft nach der Flaute in den vergangenen Jahren wieder auf Wachstum. Nach einer Umfrage unter den 50 wichtigsten deutschen Reiseveranstaltern sei in der nächsten Winter- und Sommersaison ein Umsatzplus von 5% möglich, sagte der Präsident des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbandes DRV, Klaus Laepple, bei der Jahrestagung der Organisation im tunesischen Hammamet.
Die großen Anbieter hoffen zudem, dass mit der Insolvenz der Fluggesellschaft Aero Lloyd die Überkapazitäten im Flugbereich reduziert werden. Der Vorstandsvorsitzende von Europas größtem Tourismuskonzern TUI, Michael Frenzel, sagte, im kommenden Jahr könne es nun durch die Pleite und weitere angekündigte Kürzungen eine rund 20% niedrigere Flugkapazität geben. Thomas-Cook-Chef Stefan Pichler appellierte daran, den „Preiswahnsinn“ zu beenden. In diesem Sommer hat sich die Branche sich nach eigener Einschätzung einen teils ruinösen Preiskampf geliefert. Im noch laufenden Tourismusjahr 2002/2003 habe es einen Rückgang des Umsatzes zwischen 7 und 9% gegeben, sagte Laepple. Zu den wichtigsten Gründen zählten neben der Konjunkturschwäche auch der Irak-Krieg, die Lungenkrankheit SARS und die für die Branche ungünstige Ferienregelung in diesem Jahr, als die großen Bundesländer praktisch gleichzeitig Sommerferien hatten.Nach einer Untersuchung des Europäischen Tourismus-Instituts haben 52% der Deutschen in diesem Jahr keine Urlaubsreise unternommen, sagte Laepple. „Wir haben es mit einem Riesen-Rückstau von Urlaubern zu tun, die lange genug Verzicht geübt haben.“ Drei Viertel der Veranstalter rechne nach der Umfrage des Verbandes jetzt mit einem besseren Geschäft, nur 4% erwarteten einen weiteren Rückgang.